Einen Lebenspartner finden - Wunsch oder Bedürftigkeit?
Wenn du dir einen Lebenspartner wünschst, musst du offen für „die Suche mit der Absicht zu finden“ sein. Obwohl dies relativ offensichtlich scheint, tun viele Menschen ganz genau das Gegenteil. Entweder aus Angst oder aus Unreife oder der mangelnden Bereitschaft, sich tatsächlich fest zu binden. Darüber hinaus gibt es noch viele weitere Gründe, warum ein Mensch diese Versuche boykottieren könnte. Daher ist es sehr wichtig, dass du einen Lebenspartner wählst, weil du wirklich diesen Wunsch verspürst und nicht, weil du das Gefühl hast, du müsstest einen Partner haben. Wenn du dich aus letzterem Grund für eine Partnerschaft entscheidest, dann steckt dahinter lediglich die Angst davor, alleine zu sein. Viele Menschen suchen aus lauter Verzweiflung nach irgendeinem Menschen, der ihre Leere füllen könnte.
lebenspartner finden aus Einsamkeit
Einsamkeit scheint der Grund zu sein, warum viele Menschen nach einem Lebenspartner suchen. Normalerweise wird Einsamkeit mit Gefühlen von Wertlosigkeit, Unerwünschtheit, Segregation, mangelnder Akzeptanz, Marginalisierung, Ablehnung und Verlassenheit assoziiert. Darüber hinaus wird sie auch häufig mit Traurigkeit, Angst und Depressionen in Verbindung gebracht. Diese Art des Denkens hat sich im Laufe der Geschichte offensichtlich kaum verändert. Bereits in der Bibel heißt es „es ist nicht gut für den Menschen, wenn er alleine ist“. Du siehst also sehr deutlich, dass Einsamkeit sozial verpönt ist. Daher ist es auch verständlich, dass wohl kaum jemand einsam sein möchte, wenn Einsamkeit mit so vielen negativen Attributen belegt ist. Allerdings ist es tatsächlich so, dass es keine absolute Einsamkeit gibt. Du kannst dich auch in Gesellschaft eines anderen Menschen einsam fühlen.
Einsamkeit in einer Beziehung
Eine der schwierigsten Formen der Einsamkeit ist die Sehnsucht nach einem anderen Menschen. Das liegt daran, dass hierdurch unerfüllte emotionale Bedürfnisse aus der Kindheit reaktiviert werden.Dazu kommt auch noch der Einfluss deines Umfelds. Im Laufe der Jahre wirst du immer wieder daran erinnert, dass du keinen Lebenspartner hast. Mit anderen Worten, du hast keine Familie und keine Kinder und viele andere Dinge, die du vermeintlich haben solltest. Das führt letztendlich dazu, dass jeder in deinem Umfeld dir das Gefühl vermittelt, dass du nutzlos bist. Wenn die meisten deiner Freunde verheiratet sind oder Kinder erwarten, wird sich dieses Gefühl noch verstärken. Sie führen dir praktisch täglich vor Augen, was du selber zu wollen hast, doch du hast es nicht. Diese gesamte Situation verstärkt das tragische Bild der Einsamkeit noch weiter. Darüber hinaus beeinträchtigt sie auch dein Selbstwertgefühl, denn diese Situation führt dir deutlich deine von anderen wahrgenommenen Defizite vor Augen. Du bekommst das Gefühl, dass dir etwas fehlt, eine unausgeglichene „Schuld“. Dann wirst du verzweifelt. Irgendwann wird diese Verzweiflung unerträglich und du versuchst, dieser Einsamkeit zu entfliehen…
Was dann passiert…
Wenn du dann versuchst, diese Einsamkeit zu beenden, findest du einen Menschen, um diese Leere zu füllen. Allerdings geht es dabei vor allem um deine eigene innere Einsamkeit. Diese mangelnde Unterscheidung führt dazu, dass du deine eigenen Ideale auf einen anderen Menschen projizierst. Es geht also weniger darum, dass der andere Mensch, dieser „eine“ Mensch für dich ist, sondern er dient dir vielmehr als Projektionsfläche deiner eigenen Bedürfnisse. Daher zeigt ein derartiges Bedürfnis vielmehr deine eigene Bedürftigkeit, einen Mangel, den du empfindest. Wenn du dir in dieser Situation einen Lebenspartner wünschst, bedeutet das nicht, dass dir etwas Bestimmtes fehlt. Grundsätzlich gehen viele Menschen Partnerschaften ein, weil sie nicht mit sich alleine leben können. Daher suchen sie nach Bestätigung und Feedback von ihren Partnern. Letztendlich versuchen sie, ihre eigenen Einsamkeits- und Wertlosigkeitsgefühle durch die Anerkennung durch einen Lebenspartner zu kompensieren. Darüber hinaus solltest du bedenken, dass Bedürftigkeit Ängste auslöst, welche dann zu unüberlegten Handlungen führen könnten. Daher kann die Angst vor Einsamkeit, ein Mangel an Anerkennung und das Gefühl von Wertlosigkeit dazu führen, dass du toxische Beziehungen eingehst.
Lebenspartner finden aus Bedürftigkeit
Wenn ein Mensch einen Lebenspartner aufgrund seiner eigenen Bedürftigkeit wählt, dann ist dies ein sehr verzweifelter Schritt. Dieser Mensch begibt sich dann in eine untergeordnete Position, weil er den anderen auf ein Podest stellt und dessen Anerkennung und Zustimmung sucht. Hierbei handelt es sich allerdings um ein sehr schlechtes Spiel in der Liebe, das zu einer Entfremdung in der Partnerschaft führen wird. Wenn Partnerschaften aufgrund einer verzweifelten Suche nach einem Lebenspartner eingegangen werden, entwickeln sie sich in der Regel zu sich selbst erfüllenden Prophezeiungen. Der Einsame sehnt sich so sehr danach, seine Einsamkeit zu beenden, dass er am Ende wieder einsam sein wird. Das liegt daran, dass derartige Beziehungen ein Ablaufdatum haben, welches das Einsamkeitsgefühl des Betroffenen noch weiter verstärken wird.
Die andere Art der Einsamkeit
Darüber hinaus gibt es noch eine weitere Form der Einsamkeit. Diese basiert auf einem gesunden Selbstwertgefühl, das es dir ermöglicht, glücklich und zufrieden mit dir selber zu sein. Daher ist ein Mensch mit einem solchen Selbstwertgefühl auch interdependent. Wenn er keinen Lebenspartner hat, entwickelt sich in ihm der Wunsch, seine wertvolle Zeit mit einem anderen Menschen zu teilen. Allerdings wird er dabei weder von Angst geplagt oder verzweifelt, weil er auch mit sich selber sehr zufrieden und glücklich ist. Das führt dazu, dass diese Menschen ihre Zeit und ihren Freiraum sehr schätzen und sich sehr genau überlegen, ob sie eine Einladung akzeptieren und ihre wertvolle Zeit mit einem anderen Menschen teilen wollen. Das liegt daran, dass sie mit sich selber im Reinen sind und die Zeit, die sie mit sich alleine verbringen, als sehr wertvoll erachten und genießen. Daher sind diese Menschen auch sehr wählerisch und wollen ihre Zeit nicht verschwenden. Letztendlich ist Einsamkeit die beste Partnerschaft, denn sie ist die grundlegende Voraussetzung dafür, dass du eine Beziehung mit einem anderen Menschen eingehen kannst.
Daher ist es sehr wichtig, dass du zunächst einmal eine sehr gute Beziehung mit dir selber hast, bevor du eine Partnerschaft eingehst. Denn dies ist von entscheidender Bedeutung für dein eigenes Wohlbefinden.
Der Wunsch, den Partner fürs Leben zu finden
Wenn du einen Lebenspartner aufgrund eines aufrichtigen Wunsches auswählst, bist du in der Lage, sowohl seine Fehler als auch seine Stärken zu erkennen. Dabei geht es nicht darum, diese als grundsätzliche Fehler oder Tugenden zu bewerten. Anhand dieser Bewertung kannst du erkennen, ob dieser Mensch für eine Beziehung mit dir in Frage kommt oder nicht. Daher handelt es sich letztendlich um persönliche und subjektive Attribuierungen.Darüber hinaus bedeutet die Wahl eines Lebenspartners aus diesen Beweggründen auch, dass du dazu in der Lage bist, Einsamkeit zu akzeptieren. Wenn du dich in deiner eigenen Gesellschaft wohl fühlst, wirst du auch gute Entscheidungen darüber treffen können, mit wem du deine wertvolle Zeit verbringen möchtest. Hieraus wird ersichtlich, dass die Akzeptanz und das Schätzen von Einsamkeit ein guter Ausgangspunkt für die Wahl eines Lebenspartners ist. Außerdem wirst du auch die notwendige Vorsicht walten lassen, wenn dies erforderlich sein sollte. Allerdings kann übermäßige Vorsicht auch dazu führen, dass du in eine defensive Haltung gerätst und möglicherweise zu wählerisch wirst. Und der Schritt von einer sehr defensiven Haltung zu einer Phobie ist nicht sehr groß. Dies könnte letztendlich auch dazu führen, dass du einsam bleibst.
Den Lebenspartner finden und schlechte Spielchen in der Liebe
Möglicherweise hört sich die nachfolgende Aussage wertend oder beinahe wie ein kategorischer Imperativ an: Wenn du eine dramatische Partnerschaft suchst und dich in schlechte Spielchen in der Liebe verstrickst, dann triffst du deine Wahl aufgrund deiner eigenen Bedürftigkeit. Und es ist ein großer Unterschied, ob du dir einen Lebenspartner wünschst oder verzweifelt nach einem suchst. Eine sehnsüchtige Person ist nicht dasselbe wie eine liebesbedürftige Person.
Wir wollen dies an folgender Analogie verdeutlichen. Bedürftigkeit entsteht, wenn du in einem Restaurant sitzt, nachdem du bereits drei Tage lang nichts gegessen hast. Verzweiflung veranlasst dich dazu, alles zu essen, was dir vorgesetzt wird. Aber wenn du einen kleinen Snack gegessen hast und anschließend in dieses Restaurant gehst, wirst du dir die Speisekarte aufmerksam durchlesen und genau das auswählen, was du am liebsten magst.Wenn du mit dir selber zufrieden bist und auch gerne Zeit mit dir allein verbringst, bedeutet das nicht automatisch, dass du stets die richtige Partnerwahl treffen wirst. Allerdings liegt die Vermutung nahe, dass du eine Beziehung freiwillig und ohne Not eingehen wirst.
Du wirst deine Wahl basierend auf einer relationalen Symmetrie treffen und nicht aus einer verzweifelten Haltung heraus, die dich für Manipulationen anfällig machen würde.
Idealisierung und Realisation
Wenn du einen Lebenspartner wählst, dann kann diese Entscheidung auf zwei unterschiedliche Arten erfolgen. Entweder du siehst nur die positiven Eigenschaften des anderen Menschen und idealisierst diese Person. Oder aber du betrachtest sowohl dessen positive Eigenschaften als auch die möglichen Schwächen und wägst beides sorgfältig gegeneinander ab. Allerdings möchten wir darauf hinweisen, dass Idealisierung in der ersten Phase jeder Partnerschaft völlig normal ist. Eine rationale Betrachtung ist erst in einer späteren Phase der Beziehung möglich, obwohl sie auch dann häufig nicht erfolgt. Das liegt daran, dass wir uns gegenseitig ohne Filter betrachten müssen.
Bedürftigkeit
Bedürftigkeit führt dazu, dass ein Mensch seine Defizite und die daraus entstehende Leere auf einen anderen Menschen projiziert. Dieser Mensch wird dann als „Retter“ betrachtet und idealisiert. Allerdings führt dieses Verhalten dazu, dass der bedürftige Partner sich nur mit den Aspekten des anderen verbindet, die seine eigenen Bedürfnisse befriedigen.Er sieht also nur das, was er sehen möchte und ignoriert alles andere. Daher verleugnen diese Menschen dann auch jene Aspekte des Partners, die sie nicht mögen. Stattdessen bauen sie sich ein Bild aus positiven Eigenschaften auf, die der andere Partner gar nicht besitzt, die aber ihrem eigenen Idealbild entsprechen.Wenn ein Mensch den aufrichtigen Wunsch nach einem Lebenspartner hat, kann er viel objektiver sein. Diese Menschen sind dazu in der Lage, die ganze Persönlichkeit zu sehen und sich kritisch mit ihr auseinanderzusetzen. Außerdem haben sie ein klareres Bild darüber, wer der andere wirklich ist und sind authentischer.
Die Person, die aus einem Wunsch heraus handelt,
kann einen anderen Menschen als Ganzes sehen;
wenn eine Person aber aus Bedürftigkeit heraus handelt,
dann fokussiert sie sich nur auf die Aspekte, die sie idealisiert.
Wenn wir uns verlieben, ist es natürlich wichtig, dass die positiven Eigenschaften eines Menschen die von uns wahrgenommenen Schwächen überwiegen. In jeder Liebesbeziehung ist dies eine entscheidende Voraussetzung für das Gelingen dieser Partnerschaft. Allerdings verbleiben viele Menschen auch dann weiterhin in einer Beziehung, wenn ihre Abneigungen ihrem Partner gegenüber überwiegen.
Den Partner fürs Leben finden – Frustration
Diese Menschen erwarten zu viel von einer Beziehung und sind anschließend enttäuscht darüber, dass sich der Partner nicht so verhält, wie sie sich das gewünscht hätten. Daher sehen sie die Ursache für ihr Unwohlsein auch in ihrem Gesprächspartner. Menschen, die sich in einen „Geist“ verlieben, bauen die Beziehungen nach ihren persönlichen Bedürfnissen auf. Diese Menschen leiden und versuchen erfolglos, einen anderen Menschen so zu verändern, dass er ihren eigenen Vorstellungen entspricht. Allerdings vergessen sie dabei, wer der andere Mensch überhaupt ist und welche Bedürfnisse er hat. Dies führt dann dazu, dass sich der Partner permanent abgewertet fühlt, weil er den extrem hohen Ansprüchen seines Gegenübers nicht entsprechen kann.
FAZIt:
Wie du sehen kannst, kann sich auch aus einer Liebesaffäre eine Beziehung entwickeln. Dies ist der Übergangsritus von der Verliebtheit zur wahren Liebe und letztendlich zu einer reifen Beziehung. Eine, in der die Liebenden sich stillschweigend auf ihre Liebe zueinander geeinigt haben und geduldig und tolerant mit den Schwächen des Partners umgehen.
QUELLEN & Inspiration: Leben, SebastiaN,
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