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“Auch der sinnliche Schlaf soll so genossen werden,
dass er ein geistiger Balsam ist.”
Bettina von Arnim
INTIMITÄT DEFINITION VON WIKIPEDIA
Intimität (lat intimus; wörtlich dem Rand am fernsten, am weitesten innen) ist ein Zustand tiefster Vertrautheit. Intimität herrscht in der Intimsphäre – einem persönlichen Bereich, der durch die Anwesenheit ausschließlich bestimmter oder keiner weiteren Personen definiert ist und Außenstehende nicht betrifft. Die Intimsphäre und damit die Intimität wird durch Indiskretion verletzt. Eine Verletzung der Intimität kann Personen seelisch labilisieren.
Besteht körperliche Nähe oder eine (meist emotionale) Berührung, spricht man von körperlicher Intimität, altertümlich (und nicht nur sexuell) auch von Liebkosung (Liebkosung als Handlung gegenüber Intimität als Zustand). In der Alltagssprache bedeutet demgegenüber Intimität oft nur Sexualkontakt, der aber durchaus keine tiefste Vertrautheit bedeuten muss.
Wenn sich zwei Seelen begegnen
In jenen intimen Momenten, in denen wir einander ganz ohne Maske zeigen, wer wir sind, kann es einfacher sein, seinen Körper zu entblößen, als seine Seele. Seine Seele zu entblößen bedeutet, sich verletzlich zu machen. Es bedeutet, seine Ängste, Unsicherheiten und Schwächen zu zeigen. Es ist so einfach für uns, uns unserer Kleidung zu entledigen, und doch so schwer, die Rüstung, die uns beschützt, abzulegen. Es ist aber der einzige Weg, miteinander auf authentische und ehrliche Weise in Verbindung zu treten. Heute werfen wir einen Blick darauf, wie wir Intimität herstellen.
Intimität ist hergestellt, wenn zwei Seelen einander berühren können. Das geschieht, wenn wir in unseren Körper reisen, in unseren Geist, und uns mit dem der anderen Person verbinden. Von diesem Moment an werden die Liebkosungen nicht mehr von unseren Körpern geführt, sondern vom Herzen. Der Fokus beider liegt auf der jeweils anderen Person. Die Mauern, die wir um unsere Schwächen aufgebaut haben, fangen an, zu zerbröseln, sobald der Partner sie berührt. Dann können wir unsere innersten Gedanken und Gefühle mit ihm teilen.
Welcher Schlüssel wird den Panzer um unser Herz öffnen?
Was ist das Geheimnis, dazu in der Lage zu sein, einander genauso zu zeigen, wie wir sind?
Wo endet unsere Abwehr, und wo beginnt wahre Intimität?
Die Antwort ist schnell gegeben: beim Vertrauen. Vertrauen in unseren Beziehungen aufzubauen, ist die Brücke zu einer ehrlichen und tiefgründigen Verbindung.
Es kann schwer sein, Vertrauen aufzubauen, da wir dazu unsere eigenen Abwehrmechanismen überwinden müssen. Wir müssen sie Stück für Stück abbauen, darauf vertrauend, dass unser Partner uns auffängt, wenn wir fallen. Wir wissen, dass er uns nicht im Stich lässt, wenn wir unser wahres Ich zeigen, weil echtes Vertrauen der Akzeptanz entspringt. Es kann ein schwerer Prozess sein, doch eine Beziehung beginnt erst richtig, wenn Vertrauen geschaffen wurde. In einer echten Liebesgeschichte wird es die Intimität sein, die beide Partner dazu inspiriert, zu sein, wer sie tatsächlich sind. Ohne Bedingungen, ohne Publikum, nur zwei Seelen in ihrem reinen Zustand.
“Sinnlichkeit ist die Eintrittskarte in den Garten der Gefühle.”
Ernst Ferstl
Wie man Intimität herstellt? Befreie dich von der Angst
Es ist normal, Zweifel zu haben, und die Intimität zunächst zurückzuweisen. Wir fühlen uns verletzlich, wenn wir unser wahres Ich zeigen. Noch dazu besteht das Risiko, dass die andere Person es nicht tun wird.
Was passiert, wenn wir uns wirklich kennenlernen, und nicht mögen, was wir sehen?
Was, wenn ich alles teile, aber nichts im Gegenzug erhalte?
Was könnte passieren, wenn ich jemand anderem mein Herz öffne?
Es besteht immer die Möglichkeit, dass wir nicht das in einem Menschen finden, was wir suchen. Wenn wir es aber nicht versuchen, werden wir nicht sicher wissen, ob er uns akzeptiert hätte. Um das Vertrauen und die Intimität zu finden, nach der wir uns sehnen, müssen wir unsere Masken ablegen und unsere Chancen nutzen. Wenn wir es nicht tun, werden wir nie die Möglichkeit dazu haben, authentische und solide Beziehungen aufzubauen. Wir werden dann auch nie dazu in der Lage sein, die Intimität mit anderen Menschen zu genießen.
Wir sind umgeben von oberflächlichen Beziehungen, die durch unausgesprochene Kritiken aufrechterhalten werden; von sexuellen Beziehungen, die rein physischer Natur sind, von Personen, die zwar in Gesellschaft sind, aber keinen Bund zu ihren Mitmenschen haben. Genug damit, sich durch Angst verbunden zu fühlen, wenn es nicht das ist, was wir wollen. Es ist an der Zeit, frei, mutig und stark zu sein, damit wir das finden können, was wir verdienen.
Intimität ist voll von Vertrauen und Verbundenheit. Habe keine Angst vor ihr. Angst hält uns nur auf. Sie hält uns davon ab, zu wachsen und uns mit anderen zu verbinden. Eine Niederlage muss nicht heißen, dass auch der nächste Versuch scheitert. Die Mutigen bleiben nicht an dieser Zurückweisung hängen. Sie versuchen es weiter, und treiben sich dazu an, nach jemand Besserem zu suchen.
Der Mut, unser wahres Ich zu zeigen
Mutig zu sein bedeutet, unseren wahren Kern zu zeigen und Authentizität zu wählen, sodass ihn andere sehen können. Nur dann werden sie uns wirklich kennen, und nur dann können wir uns sicher sein, dass diejenigen, die bleiben, es tun, weil sie uns so lieben, wie wir sind.
Selbstliebe ist der Schlüssel zum nötigen Mut dafür, sich selbst nicht aufzugeben. Wenn wir uns selbst lieben, akzeptieren wir unsere Ängste, schätzen uns wert, und lassen uns von unseren Unsicherheiten nicht davon abhalten, der Welt zu zeigen, wer wir wirklich sind.
schlusswort
Lasst uns die sich vereinenden Körper vergessen und sicherstellen, dass es unsere Seelen sind, die miteinander verbunden sind. Lassen wir unsere Ängste beiseite und seien wir offen dafür, uns selbst und einander zu entdecken. Kein Make-up mehr, kein Panzer mehr, und keine Unsicherheiten mehr. Lasst uns einander so kennenlernen, wie wir sind.
Quellen & Inspiration
LEBEN, SebastiaN, Wikipedia.org, Aksana-Rasch.de, Gedankenwelt.de.