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THEMATisch | No42 | SOZIOPATHISCHER NARZISSMUS



wikipedia: Soziopathie & Narzissmus?

Soziopathie (Kunstwort aus lateinisch socius „Gefährte, Genosse“ und altgriechisch páthos (πάθος) ‚Leiden‘) ist ein Begriff der Psychiatrie für eine psychische Störung vor allem des Sozialverhaltens der Person.

 

Der Ausdruck Narzissmus (zu altgriechisch Νάρκισσος) steht alltagspsychologisch und umgangssprachlich im weitesten Sinne für die Selbstverliebtheit und Selbstbewunderung eines Menschen, der sich für wichtiger und wertvoller einschätzt, als urteilende Beobachter ihn charakterisieren. In der Umgangssprache wird eine stark auf sich selbst bezogene Person, welche anderen Menschen geringere Beachtung als sich selbst schenkt, als Narzisst bezeichnet. Ein derartiger Gebrauch des Wortes „Narzissmus“ schließt meist ein negatives moralisches Werturteil über die betreffende Person ein.



Antisoziale Persönlichkeitsstörung: Was ist ein Soziopath?

Skrupellos, verantwortungslos und ohne Mitgefühl – das sind Attribute, die den Soziopathen beschreiben. Doch häufig ist der Soziopath auch charismatisch und charmant. Wie man eine dissoziale Persönlichkeitsstörung erkennt, warum sie gefährlich ist und welche Therapieansätze helfen können.

 

Soziopathie ist eine bestimmte Form der Persönlichkeitsstörung. Betroffene zeigen ein gestörtes Sozialverhalten: Sie benehmen sich rücksichtslos und extrem egoistisch, verfolgen nur ihre eigenen Ziele, kennen kein Mitgefühl, missachten soziale Normen und können sich Regeln nicht unterwerfen.

 

Schon in der Jugend fallen sie durch aggressives und antisoziales Verhalten auf. Sie prügeln sich häufig, stören in der Schule den Unterricht, sind notorische Lügner, betrügen und stehlen. Häufig missachten sie soziale Regeln, übertreten Gesetze und werden kriminell. Manchmal sind sie aber auch sehr erfolgreich und gelangen zu hohem sozialem Status, gerade weil sie ihre eigenen Interessen vor die der anderen und die der Gemeinschaft stellen und häufig skrupellos durchsetzen. Psychiater sprechen von einer dissozialen oder antisozialen Persönlichkeitsstörung, ebenso findet man auch die Bezeichnung dissoziale oder antisoziale Persönlichkeit.

 

Soziopathen sind keineswegs selten. Geschätzt ein bis vier Prozent der Bevölkerung sind betroffen, Männer wesentlich häufiger als Frauen. Wobei nicht gesichert ist, ob der typische Soziopath tatsächlich männlich ist oder ob sich antisoziale Störungen bei Frauen lediglich auf andere Weise äußern und bei ihnen deshalb seltener diagnostiziert werden. Einige Experten vermuten, dass typisch weibliches asoziales Verhalten wie Lästern, Mobbing oder Ausgrenzen aus der Gruppe eventuell die weibliche Ausprägung einer antisozialen Persönlichkeit darstellen könnte.

 

 

 

Besonders hoch ist der Anteil an Soziopathen unter verurteilten Straftätern: Etwa 70 Prozent der (ehemaligen) Insassen von Gefängnissen leiden unter einer dissozialen Persönlichkeitsstörung.



Was ist eine Persönlichkeitsstörung?

Eine Persönlichkeitsstörung ist ein langanhaltendes und tiefverwurzeltes Verhaltensmuster, das sich durch eine gestörte Interaktion im zwischenmenschlichen Bereich auszeichnet. Persönlichkeitsstörungen treten für gewöhnlich zum ersten Mal in der Jugend oder im frühen Erwachsenenalter auf. Entsprechend dem internationalen Katalog zur Klassifikation von Krankheiten ICD-10 kann man folgende Formen unterscheiden:

  • paranoide Persönlichkeit,
  • schizoide Persönlichkeit,
  • dissoziale Persönlichkeit,
  • emotional instabile Persönlichkeit,
  • histrionische Persönlichkeit,
  • zwanghafte Persönlichkeit,
  • ängstlich-vermeidende Persönlichkeit und
  • abhängige Persönlichkeit.

Neben der ICD-10 wird in der Psychiatrie auch die US-amerikanische Einteilung von psychischen Erkrankungen DSM-V verwendet. Die antisoziale Persönlichkeit entspricht dabei der dissozialen Persönlichkeit nach ICD-10 und sie wird wie die narzisstische und die Borderline-Störung zur Gruppe der affektionsgestörten Verhaltensauffälligkeiten gezählt. Nach DSM-V zeichnet sich eine antisoziale Persönlichkeit durch unverantwortliches oder gesetzwidriges Verhalten sowie durch die Unfähigkeit aus, die Rechte anderer zu respektieren. Beide Einteilungen werden gleichermaßen verwendet.

 

 

Unterschied zwischen Soziopathie

und anderen Persönlichkeitsstörungen

 

Eine dissoziale Persönlichkeitsstörung kann isoliert als einzelne Störungen auftreten, wird aber auch zusammen mit anderen psychischen Störungen oder körperlichen Erkrankungen beobachtet. Man spricht dann von Komorbidität. Besonders häufig tritt antisoziales Verhalten in Zusammenhang mit Abhängigkeitserkrankungen wie Alkoholismus oder Drogenabhängigkeit auf.

Teilweise kommt es zu Überschneidungen verschiedener Persönlichkeitsstörungen. So zeigen antisoziale Personen oft ähnliche Züge und Verhaltensweisen wie Menschen mit Borderline oder Narzissmus. Grundsätzlich kann man die verschiedenen Typen aber folgendermaßen unterscheiden:

  • Der Narzisst leidet ebenso wie der Dissoziale unter fehlendem Einfühlungsvermögen, zeigt aber keine ausgeprägte Aggressivität. Außerdem liegt beim Narzissten kein impulsives oder straffälliges Verhalten vor.
  • Menschen mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung sind impulsiv und instabil in persönlichen Beziehungen. Im Gegensatz zu dissozialen Menschen zeigen sie aber durchaus eine Neigung zu Schuldgefühlen und sind zur Empathie fähig.

 

Auch innerhalb der dissozialen Persönlichkeiten werden verschiedene Formen und Ausprägungen wie die amoralische, die asoziale, die soziopathische und die psychopatische Persönlichkeit unterschieden.

 

 

Was ist der Unterschied zwischen Soziopath und Psychopath?

In der Fachliteratur werden die beiden Bezeichnungen Soziopath und Psychopath nicht immer strikt getrennt, obwohl eine Abgrenzung sinnvoll ist. Psychopathie ist die extremste Ausprägung einer dissozialen Persönlichkeitsstörung. Während der Soziopath impulsiv agiert, plant der Psychopath seine Aktionen genau und handelt kühl und überlegt. Im Verhalten finden sich folgende Unterschiede:

  • Soziopathen haben Gefühle wie Angst oder Wut. Sie fühlen sich schnell angegriffen und reagieren dann aggressiv. Dieses Verhalten bringt sie in Schwierigkeiten und sorgt dafür, dass Beziehungen meist nur oberflächlich und von kurzer Dauer sind. Psychopathen hingegen haben sich gut im Griff. Es fehlt ihnen ebenfalls an Mitgefühl, doch sie können diesen Mangel an Empathiefähigkeit sehr gut überspielen.
  • Psychopathen sind hochfunktional und in die Gesellschaft meist gut integriert. Sie sind extrem manipulativ und es gelingt ihnen leicht, das Vertrauen anderer zu gewinnen. Da sie andere kaltblütig und gewissenlos ausnützen können, sind sie sehr gefährlich.

Außerdem vermutet man bei beiden Krankheitsbildern Unterschiede in der Entstehung. Experten gehen davon aus, dass Soziopathie eher durch ein Trauma in der Kinderzeit ausgelöst wird. So hat der typische Soziopath fast immer Missbrauch, Gewalt oder Verwahrlosung in seiner Kindheit erfahren. Sein antisoziales Verhalten dient oftmals sogar als Überlebensstrategie. Psychopathie hingegen scheint angeboren zu sein.

 

Bei Psychopathen sind jene Hirnareale, die für Impulskontrolle und Mitgefühl verantwortlich sind, von Geburt an nicht richtig entwickelt. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Therapiemöglichkeiten und Prognosen. Während eine dissoziale Persönlichkeitsstörung psychotherapeutisch behandelt werden kann – ein Ansatz, der bei der Wiedereingliederung von Straftätern in die Gesellschaft eine große Rolle spielt – ist es offenbar nicht möglich, einen echten Psychopathen zu heilen. Manche Experten gehen sogar davon aus, dass die Symptome durch die Behandlung noch verschlechtert werden können. Psychopathen haben entsprechend die höchste Rückfallquote unter Straftätern.

 

Ursachen der dissozialen Persönlichkeitsstörung

Wie es zur Ausbildung einer antisozialen Persönlichkeit kommt, ist bisher nicht abschließend geklärt. Die meisten Wissenschaftler gehen heute von einer Kombination aus genetischen und umweltbezogenen Faktoren aus:

  • Genetische Disposition: Die Wahrscheinlichkeit für antisoziales Verhalten ist höher, wenn bereits ein oder beide Elternteile von der Störung betroffen waren. Eine wissenschaftliche Studie unter Zwillingen hat darüber hinaus bestätigt, dass bei allen Persönlichkeitsstörungen insgesamt eine genetische Veranlagung vorliegt. Weitere begünstigende Faktoren sind wohl Angststörungen, Depressionen, Alkoholismus, Drogensucht und Suizidrisiko in der Familie.  
  • Traumatische Kindheitserfahrungen: Körperliche Gewalt, sexueller Missbrauch und andere traumatische Beziehungserfahrungen in der Kindheit erhöhen das Risiko für die Ausbildung einer antisozialen Persönlichkeitsstörung.
  • Serotoninmangel: Ein Mangel am Neurotransmitter Serotonin sorgt vermutlich dafür, dass Soziopathen auf emotionale Signale nicht adäquat reagieren können und generell weniger Furcht empfinden. Dies erklärt zum einen das fehlende Mitgefühl für das Leid anderer Personen, aber auch die stark ausgeprägte Neigung zu Risikoverhalten. Einige Experten gehen davon aus, dass Menschen mit dissozialer Persönlichkeit generell unterstimuliert sind. Deshalb suchen sie permanent nach einem "Kick" – zum einen in gefährlichen Sportarten, zum anderen aber auch in kriminellen Handlungen.
  • Neurophysiologische Faktoren: Bildgebende Untersuchungen weisen bei antisozialen Persönlichkeiten auf eine Dysfunktion im präfrontalen Kortex im Gehirn hin. Dies dürfte vor allem bei der stärksten Ausprägung, der Psychopathie, der Auslöser für die extreme Gefühlskälte sein.

 

Anzeichen: So erkennt man einen Soziopathen

Menschen mit antisozialer Störung fallen durch ihr sozialunverträgliches Verhalten auf. Häufig zeigt sich dies bereits in der Kindheit und Jugendzeit. Mögliche Anzeichen für eine dissoziale Persönlichkeit können sein:

  • Mangel an Empathie
  • Gefühlskälte
  • ausgeprägt egozentrisches Verhalten
  • fehlendes Schuld- und Verantwortungsbewusstsein
  • geringe Frustrationstoleranz
  • starke Impulsivität
  • Gewalttätigkeit
  • Probleme, langfristige Beziehungen einzugehen
  • hohe Risikobereitschaft
  • Missachtung sozialer Normen und Gesetze
  • Diagnose der antisozialen Persönlichkeitsstörung

Um die Persönlichkeitsstörung zu diagnostizieren, können sowohl die Kriterien der ICD-10- wie auch der DSM-V-Klassifikation herangezogen werden. Nach ICD-10 müssen bei dissozialen Persönlichkeiten Auffälligkeiten des Charakters wie Egozentrik, mangelndes Einfühlungsvermögen und eine mangelnde Gewissensbildung vorliegen und zwischen dem gezeigten Verhalten und den sozialen Normen eine erhebliche Diskrepanz bestehen. Kriminelle Handlungen können vorkommen, sind aber für die Diagnose nicht zwingend erforderlich.

 

Für die eindeutige Diagnose müssen organische Ursachen ausgeschlossen worden sein. Daneben müssen mindestens drei der folgenden Merkmale erfüllt sein:

  • Der Betroffene hat ein mangelndes Einfühlungsvermögen und zeigt Gefühlskälte gegenüber anderen.
  • Er (oder sie) zeigt eine deutliche und andauernde verantwortungslose Haltung und missachtet wiederholt soziale Normen und Verpflichtungen.
  • Er ist unfähig, Bindungen oder Beziehungen zu anderen Menschen dauerhaft aufrechtzuerhalten, obwohl er keine Schwierigkeit hat, Beziehungen einzugehen.
  • Er hat eine geringe Frustrationstoleranz und verhält sich oft impulsiv oder aggressiv.
  • Der Betroffene empfindet nur geringe oder keine Schuldgefühle und ist unfähig, aus negativer Erfahrung, insbesondere Bestrafung, zu lernen.
  • Er neigt dazu, andere zu beschuldigen oder sein Verhalten, durch welches er in einen Konflikt mit der Gesellschaft geraten ist, durch Ausreden zu erklären.

Die DSM-V legt ähnliche Verhaltensmuster zugrunde, betont dabei aber eher die kriminelle Komponente, die sich zum Beispiel in Gesetzesübertretungen zeigt. Außerdem muss die betroffene Person entsprechend dieser Klassifizierung mindestens 18 Jahre alt sein, damit die Störung sicher festgestellt werden kann, wobei das auffällige Verhalten gleichzeitig schon mindestens seit dem 15. Lebensjahr erkennbar gewesen sein muss.

 

Risiken und Komplikationen:

Wie gefährlich sind Soziopathen für sich und andere?

Menschen mit antisozialer Störung neigen zu einem riskanten Lebensstil, insofern haben sie ein erhöhtes Risiko für Unfälle. Außerdem besteht bei ihnen im Vergleich zur Normalbevölkerung ein relativ hohes Suizidrisiko, insbesondere, wenn noch weitere Erkrankungen wie beispielsweise Depressionen oder eine Suchterkrankung hinzukommen. 

 

Darüber hinaus ist häufig auch der Umgang mit Soziopathen nicht ungefährlich. Gerade, weil sie oft charismatisch und charmant sind, wirken diese Menschen auf andere anziehend. Dissoziale Persönlichkeiten befinden sich häufig in Beziehungen und Partnerschaften – selbst, wenn diese meist nur kurzlebig sind. Experten raten, sich von einem Soziopathen, wenn man ihn als solchen erkannt hat, soweit wie möglich fernzuhalten. In einer Beziehung ist es ratsam, klare Grenzen zu ziehen und sich selbst zu schützen.

 

Angehörige können versuchen, den Betroffenen zu einer Therapie zu motivieren. Allerdings sind sich Soziopathen selbst meist keiner Schuld bewusst und sehen in ihrem Verhalten kein Problem. Insofern suchen sie selten freiwillig einen Therapeuten auf. In den meisten Fällen nehmen sie eine Behandlung nur durch Druck von außen auf, beispielweise weil sie straffällig geworden sind.

 

 

Therapiemöglichkeiten und Prognose

Wirkungsvolle Hilfe kann eine Psychotherapie bringen, in der der Betroffene unter anderem dabei unterstützt wird, Mitgefühl zu erlernen und die Bedürfnisse und Belange anderer Menschen zu respektieren. Für die Behandlung dissozialer Persönlichkeitsstörungen stehen dem Therapeuten verschiedene Therapieansätze zur Verfügung. In erster Linie sind diese:

  • Kognitive Verhaltenstherapie mit Verbesserung der Verhaltenskontrolle,
  • Strategietraining zum Erlernen und zur Verbesserung sozialer Kompetenzen und
  • Klassische Konditionierung mit Veränderung von Denkstilen, die zur Kriminalität führen.

Die kognitive Verhaltenstherapie hat bisher die besten Erfolge gezeigt. Wenig erfolgreich scheinen hingegen psychoanalytische und tiefenpsychologisch-fundierte Ansätze zu sein. Am besten sind die Aussichten, wenn der Therapeut selbst vom Erfolg überzeugt ist und eine engagierte Haltung einnimmt. Eine strenge, distanzierte Haltung ist hingegen nicht förderlich, ebensowenig eine besonders mitfühlende oder freundschaftlich-lockere Patienten-Therapeuten-Beziehung. Außerdem sollte über die Zeit der Therapie hinaus eine Betreuung erfolgen, entweder durch den Therapeuten selbst oder einen Bewährungshelfer, damit der Erfolg langfristig erhalten bleibt. 

 

Eine medikamentöse Therapie der antisozialen Persönlichkeitsstörung gibt es derzeit nicht. Eventuell kann eine Behandlung mit Psychopharmaka unterstützend hilfreich sein, um Wut, Impulsivität oder eine depressive Gemütslage positiv zu beeinflussen. Der Schwerpunkt liegt aber immer auf der Psychotherapie.

 

Häufig tritt eine antisoziale Persönlichkeitsstörung in Verbindung mit Abhängigkeitserkrankungen wie Alkoholismus oder Drogensucht auf. Gerade dies beinhaltet das Risiko von Komplikationen und sorgt für ungünstige Krankheitsverläufe. Wichtig für eine erfolgreiche Therapie ist deshalb auch die Behandlung von begleitenden Störungen und Abhängigkeiten.

 

 

Insgesamt sind die Therapieaussichten von Soziopathen nicht besonders erfolgversprechend. Das liegt weniger an der mangelnden Therapierbarkeit einer dissozialen Persönlichkeitsstörung als vielmehr an der meist fehlenden Motivation der Betroffenen. Generell gilt: Je größer die Bereitschaft des Betroffenen zur Mitarbeit ist, desto besser sind die Erfolgsaussichten einer Therapie und geringer ist die Gefahr eines Rückfalles in asoziale und kriminelle Verhaltensmuster.


Narzisstische Versorgung: 5 Gründe, warum es Narzissten auf starke, selbstbewusste Frauen abgesehen haben

In dem Maße, in dem die narzisstische Persönlichkeit in unserer Kultur stärker in den Vordergrund gerückt ist, haben sich auch gewisse Fehlannahmen über Narzissten verstärkt. Ein Irrglaube ist, dass Narzissten nur auf schwache oder unsichere Menschen abzielen, um ihre “narzisstische Versorgung” aufzufüllen.

Dieser geläufige Tropus wiederholt sich oft in unserem kulturellen Narrativ und sorgt für die falsche Vorstellung, dass Menschen, die stark, selbstbewusst oder selbstsicher sind, vor den manipulativen Klauen eines Narzissten sicher sind. Dies ist ein Irrglaube. Oberflächlich betrachtet erscheint Narzissmus als eine Störung von Grandiosität und Ego. Menschen mit offensichtlichen narzisstischen Eigenschaften präsentieren sich als übertrieben selbstbewusst, egoistisch und grandios.

 

In Wirklichkeit haben Narzissten jedoch sowohl ein sehr zerbrechliches Ego als auch ein verletztes Ichbewusstsein, während gleichzeitig ein starkes Anspruchsdenken vorliegt. Warum also sollte sich jemand mit so tiefgehenden Unsicherheiten zu Menschen hingezogen fühlen, die stark und selbstbewusst sind?

 

Hier sind 5 Gründe, warum sich Narzissten für ihre narzisstische Versorgung zu starken, selbstbewussten Frauen hingezogen fühlen.

 

1. Sie fühlen sich dadurch würdig.

Im Kern haben Narzissten Angst (oder glauben vielleicht sogar), dass sie weniger wert sind. Wenn ein Narzisst einen starken und selbstbewussten Menschen trifft, der ein aufregendes und buntes Leben führt, werden sie davon angezogen. Was immer dieser Mensch hat, seien es viele Freunde, eine erfolgreiche Karriere oder viel Geld: Der Narzisst möchte ein Teil davon sein. Um genau zu sein, könnte er sogar das Gefühl haben, dass ihm dieses Leben zusteht. Der Narzisst denkt, dass er dadurch, dass er diesen Menschen umwirbt, ihn für sich gewinnt und mit ihm eine Beziehung beginnt, anderen (und schlussendlich sich selbst) beweist, dass auch er dieses Lebens würdig ist.

 

2. Sie lieben Herausforderungen.

Narzissten wollen das Gefühl haben, allen anderen überlegen zu sein und sehen dies als ein Spiel der Beziehungen an. Bei einem unsicheren Menschen haben sie nicht das starke Gefühl der Überlegenheit ihrem Partner gegenüber, von dem sie sich nähren. Indem er eine starke und selbstbewusste Frau umwirbt und schließlich “erobert”, bekommt der Narzisst das ultimative Gefühl der Überlegenheit. Sobald der Narzisst das Vertrauen des anderen Menschen einmal gewonnen hat, ändert sich sein Verhalten und er fängt an, seinen Partner kleinzumachen, damit er dieses Überlegenheitsgefühl behalten kann.

 

3. Sie fühlen sich zu Güte und Empathie hingezogen.

Starke, selbstbewusste Frauen haben oft einen Überfluss an Empathie, wodurch sie auch eine höhere Toleranz gegenüber den manipulativen Tendenzen besitzen können, die Narzissten oft zeigen. Narzissten nähren sich von dieser Toleranz und Geduld, weil sie intuitiv wissen, dass sie Grenzen auf sowohl sehr große als auch auf sehr kleine Weise ausreizen können. Ein Narzisst weiß, wie er Güte und Empathie dazu benutzen kann, in das Herz und den Verstand eines Menschen einzudringen. Es macht es ihm leichter, das Vertrauen des anderen zu gewinnen und damit auch leichter, ihn kleinzumachen.

 

4. Sie fühlen sich mit dir sicher.

Die meisten Narzissten haben eine tiefe Wunde aus ihrer Kindheit, die ihnen nicht einmal bewusst ist. Auch wenn sie gerne glauben, dass sie eine mächtige Kraft in der Welt sind, wurzelt ihr Narzissmus in Wirklichkeit in tiefen Gefühlen der Macht- oder Wertlosigkeit. Starke, selbstbewusste Frauen wissen, wie man mit den Höhen und Tiefen des Lebens umgeht und ihre Mentalität der Anmut selbst in schwierigen Situationen sorgt dafür, dass sich die Welt für alle anderen sicherer anfühlt – auch für Narzissten. Narzissten fühlen sich zu dir hingezogen, weil sie sich sicher fühlen, aber sie sabotieren diese Sicherheit auch, ohne sich dessen bewusst zu sein, wenn sie sich plötzlich gegen dich stellen.

 

5. Sie wollen wie du sein.

Starke Frauen haben alles, was sich Narzissten wünschen – Selbstvertrauen, Intelligenz, Einfluss und innere Stärke. Der Narzisst glaubt (irrtümlich), dass er, wenn er Zeit in der Gegenwart eines Menschen mit diesen positiven Eigenschaften verbringt, die Kraft seines Partners fast wie durch Osmose in sich aufnehmen kann. Wir wissen beide, dass das nicht passieren wird. Wenn der Narzisst merkt, dass sich die Kraft des Partners nicht auf ihn überträgt, ändert sich seine Einstellung und er fängt an, dich kleinzumachen.


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