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SPRACHLOS | No5 | ME(H)ER PLASTIK MÜLL


Plastik ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken! Du solltest dir jedoch über die Risiken, die dieses birgt, klar sein und die Verwendung von Kunststoffen so gut wie möglich reduzieren.



PLASTIK - DER stille killer

Plastik überall… zu Hause, im Büro, auf dem Spielplatz, im Supermarkt, Plastik wohin das Auge reicht. In den letzten 50 Jahren hat sich das Konsumverhalten und der Alltag sehr verändert, Kunststoff ist nicht mehr wegzudenken. Das Problem dabei ist jedoch, dass damit unser Planet stark belastet, die Gewässer verschmutzt und viele Tiere verplastifiziert werden. Auch unsere Gesundheit leidet an den Folgen. Ein Kreislauf?


Eine Kunststofftüte wird im Durchschnitt 25 Minuten lang benutzt. Im Vergleich zu anderem Plastikabfall gelangen Plastiktüten und andere dünne Plastikfolien besonders leicht durch Verwehung unbeabsichtigt in die Umwelt und machen auf dem Festland wahrscheinlich den Hauptanteil des Plastikabfalls in der Umwelt aus. In Ländern, in denen es keine Verwertungssysteme für Abfall und Wertstoffe gibt, gelangen die Plastiktüten nach ihrem Gebrauch unkontrolliert in die Umwelt. Der Zersetzungsprozess dauert je nach Kunststoffsorte und Ort Schätzungen zufolge hunderte bis tausende Jahre, in arktischen Gewässern und der Tiefsee wahrscheinlich noch weit länger.

 

Plastikmüll im Meer

Ein etwa drei Millionen Tonnen schwerer Müllstrudel hat sich zB zwischen Kalifornien und Hawaii gebildet. Angetrieben durch Wind und Strömungen dreht sich diese schwimmende Müllhalde in einem riesigen Wirbel auf dem Ozean. Dieser Wirbel ist etwa so groß wie Mitteleuropa. Auf ein Kilogramm Plankton kommen hier sechs Kilogramm Plastik. In mehreren weiteren Wirbeln im Südpazifik, im Atlantischen und im Indischen Ozean gibt es weitere Plastikteppiche dieser Art, wenn auch mit geringeren Mengen. Selbst im Roten Meer sind viele Regionen von Plastikmüll übersät.

 

Umweltbilanz: Papiertüte oder Plastiktüte?

Papiertüten sind leichter zu entsorgen als Plastiktüten, vor allem, weil Papiertüten leichter verrotten. Außerdem kann das Papierrecycling auf eine ausgereifte Infrastruktur zurückgreifen. Allerdings belastet die Herstellung einer Papiertüte die Umwelt stärker als die Produktion einer Plastiktüte, denn diese verbraucht weniger Wasser, weniger Rohstoffe und erzeugt weniger Kohlendioxid. Man müsste eine Papiertüte daher dreimal so oft verwenden wie eine aus Plastik, um diesen Nachteil auszugleichen. Relevant für die ökologische Gesamtbilanz ist auch die Art des verwendeten Kunststoffs bei der Produktion der Plastiktüte. So schneidet eine Polypropylen-Tüte besser ab als eine Polyethylen-Tüte.

 

Tierschutz

Meeresschildkröten verwechseln die Kunststofftüten oft mit Quallen und fressen sie. Vögel verschlucken unverdauliche Plastikteile oder füttern ihre Jungen damit. Jedes Jahr sterben zehntausende Wale, Robben und Haie. Abgesunkene Kunststofftüten verfangen sich an Korallen, nehmen ihnen das Licht, den Zugang zur Nahrung und töten sie dadurch ab. Auch für Tiere auf dem Festland stellen Plastiktüten eine Gefahr dar. Fetzen von Plastiktüten in Vogelnestern können zu Einschnürungen und Verstümmelungen an Beinen führen. Störche bauen in ihre Nester Plastiktüten ein, so dass gelegentlich Regenwasser nicht abfließt und Jungstörche ertrinken. Wildtiere auf Futtersuche können in Plastiktüten und anderen Abfällen ersticken...

 

Alternativen zu Kunststofftüten

sind Einkaufsnetze, Bioplastiktüten, Papiertüten, Stofftaschen oder Einkaufskörbe. Der Ersatz von Kunststofftüten durch diese Alternativen wurde von der Umweltbewegung propagiert, die die Kunststofftüte zu einem Symbol der Wegwerfgesellschaft machte – bekannt geworden ist insbesondere der Slogan „Jute statt Plastik!“. Seit einigen Jahren gibt es qualitativ gleichwertige Tüten aus nachwachsenden Rohstoffen, in der Regel Mais- oder Kartoffelstärke oder Polymilchsäuren. Bei gleichen Gebrauchseigenschaften haben sie den Vorteil gegenüber Kunststofftüten, dass sie nach Gebrauch der Tüte - jedoch nur in geeigneten Anlagen - rückstandsfrei biologisch abgebaut werden können. Bislang sind vor allem Abfallbeutel für Bioabfall auf dem Markt. Jedoch haben auch diese eine Reihe von Nachteilen (Energieaufwand bei der Herstellung, Verdrängung von Lebensmittelanbauflächen zur Gewinnung der benötigten Rohstoffe). Entsprechend ist die Verwendung von langlebigen (Stoff-)Taschen zurzeit die sinnvollste Alternative.


Verbessert oder verschlechtert Plastik unser Leben?

Plastik ist auch im Haushalt unentbehrlich: Verpackungen, Behälter zum Aufbewahren, Gegenstände, die wir für diverse Tätigkeiten benutzen… überall werden wir von Plastik überflutet. So manche Plastikgegenstände mögen zwar das Leben erleichtern, doch mittel- und langfristig stellen diese eine Gefahr für unsere Gesundheit und für die Umwelt dar.

 

An einem kleinen Symbol, das aus einem Dreieck und einer Nummer besteht, kann man erkennen, um welche Art von Plastik es sich handelt. Dies ist sehr wichtig, denn nicht jeder Kunststoff ist gleich schädlich. Am meisten werden folgende Kunststoffe verwendet:

 

PET (Polyethylenterephthalat)

PET wird sehr häufig für Flaschen verwendet, die jedoch nur einmal verwendet werden sollten.  Denn dieser Kunststoff kann Schwermetalle und chemische Substanzen freigeben, welche den Hormonhaushalt stören können.

 

HDP (Polyethylen hoher Dichte)

Diese Plastikart gilt als die „gute“ Variante. Trotzdem sollten wir HDP mit Vorsicht verwenden, da auch bei diesem Kunststoff chemische Substanzen ins Wasser gelangen können.

 

LDP (Polyethylen niedriger Dichte)

Auch bei LDP werden chemische Substanzen frei, die ins Wasser oder in Nahrungsmittel gelangen können. Dieser Kunststoff wird für die Herstellung von Tüten verwendet, die zum Verpacken von Nahrungsmitteln benutzt werden.

 

PVC oder 3V (Polyvinylchlorid)

PVC setzt 2 extrem giftige Stoffe frei, die den Hormonhaushalt stören. Obwohl sich dies wissenschaftlich erwiesen hat, wird PVC noch immer beispielsweise für die Herstellung von Flaschen verwendet.

 

PP (Polypropylen)

Auch dieser Kunststoff wird als „gut“ eingestuft. Er ist meist weiß oder durchsichtig und wird oft für Sirupflaschen, Joghurtbecher usw. verwendet.

 

PS (Polystyrol)

Diese Plastiksorte wird meist für die Verpackung von Fastfood oder Einwegskaffeetassen verwendet. Leider ist diese Zusammensetzung unter anderem krebserregend.

 

PC (Polycarbonat)

Dieser Kunststoff zählt zu den gefährlichsten Stoffen, die für die Verpackung von Nahrungsmitteln verwendet wird. Denn PC setzt stark gesundheitsschädliche Substanzen frei, die in den Organismus gelangen können.

 

Wusstest du, dass PC für die Herstellung von Babyflaschen oder Sportflaschen verwendet wird...?


Durch Plastik verursachte Krankheiten

Die Universität Migel Hernandez von Alicante (Spanien) hat eine Untersuchung der Substanz Bisphenol A (BPA) durchgeführt. Diese ist in vielen Produkten aus PC (Polycarbonat) zu finden. Zahnbürsten, Babyflaschen, Schnuller usw. enthalten meist diesen Kunststoff, der den Stoffwechsel stört, sodass Diabetes oder Leberprobleme entstehen können. Außerdem wird der oxidative Stress erhöht und es kann zu Herzerkrankungen kommen.

 

Bisphenol A stört die Funktionen der Bauchspeicheldrüse und kann Insulinresistenz verursachen.Dies könnte unter anderem ein Grund für den Anstieg von Diabetes sein (laut WHO waren im Jahre 2014 davon 433 Millionen Menschen betroffen).

 

Bisphenol A beeinträchtigt auch den Hormonhaushalt. Auch in Pestiziden sind verschiedene schädliche Substanzen vorhanden, die wir in Obst und Gemüse oder den Verpackungen alltäglicher Nahrungsmittel vorfinden können. Bisphenol A wird auch für die Herstellung von Lösungsmitteln, Farben, Klebstoffen oder Zahnpasta verwendet. 

 

Diese Substanz wird massiv verwendet und leider werden wir dieser schon im Mutterleib ausgesetzt.

 

Welche Erkrankungen lösen die giftigen Zusatzstoffe des Plastiks aus? Die Liste ist erschreckend, insbesondere deshalb, weil diese Krankheiten in den letzten 30 Jahren deutlich häufiger auftreten: Krebs (besonders betroffen sind Brust, Gebärmutter, Eierstöcke, Zervix, Gehirn, Lungen, Prostata, Leber). Lymphome. Gebärmutterzysten, Unfruchtbarkeit und Fehlgeburten. Hyperaktivität und Aufmerksamkeitsdefizit. Vorzeitige Pubertät bei Mädchen. Verformung des Penis. Autismus. Parkinson. Herzerkrankungen und Fettleibigkeit.


Wie können wir uns schützen?

Der erste Gedanke ist, die Verwendung von Plastik zu vermeiden. Jedoch ist dies fast unmöglich, Plastik ist nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken. Doch trotzdem gibt es Möglichkeiten, Gewohnheiten zu verändern, um den Kontakt mit Plastik und den gesundheits- und umweltschädlichen Substanzen zu reduzieren:

 

  • Meide Nahrungsmittel und Getränke, die im Handel verpackt angeboten werden.
  • Versuche, keine Behälter oder Geschirr aus Plastik zu verwenden. Verwende stattdessen Glas oder rostfreien Stahl.
  • Meide auch Dosengetränke oder -gerichte.
  • Verwende Glasbabyflaschen (auch wenn diese zerbrechlicher sind).
  • Kaufe kein flexibles Plastikspielzeug und vermeide, dass Babys Kunststoffgegenstände in den Mund nehmen.
  • Erwärme die Nahrungsmittel oder Speisen in der Mikrowelle nicht in Plastikbehältern oder -film (Polystyrol ebenfalls nicht).
  • Geschädigte Behälter wegwerfen.
  • Wasserflaschen aus Plastik sollten niemals wiederverwendet werden.
  • Kugelschreiber oder andere Plastikgegenstände nicht kauen.

 

 

Auf diese Weise schützt du nicht nur deine Gesundheit, sondern auch die Umwelt.



Gedanken einer Plastik-Rebellin


*WAS ist plastikmüll? DAS!!!

Aus der Produktion von Kunststoffen ergibt sich zwangsläufig das Problem der Entsorgung der aus ihnen erzeugten Produkte (Plastikmüll). Die polymeren Bestandteile der Kunststoffe sind zum einen nicht wasserlöslich und zum anderen nicht in der Lage, die Zellmembranen von Mikroorganismen zu passieren, das heißt, eine Wechselwirkung mit lebenden Organismen ist außer bei den biologisch abbaubaren Kunststoffen und bei der Entstehung von Mikroplastik nicht bekannt. Dies hat zwar den Vorteil, dass Polymere als gesundheitlich unbedenklich eingestuft werden können, aber eine Umwandlung in der belebten Natur kann nicht völlig ausgeschlossen werden.


Der Pazifische Müllstrudel


Plastikmüll ist ein Problem mit vielen Gesichtern. Doch was sind eigentlich die schlimmsten Folgen? Hier einige Beispiele für die Schattenseite unseres Kunststoff-Wahns.

 

Plastikmüll verdirbt inzwischen so manchem Urlauber die Ferien: Vom Wind bewegte Plastikfetzen verunzieren die idyllische Landschaft, und Säume von angespülten Plastikflaschen beleidigen das Auge. Das ist schlimm, doch noch viel schlimmer sind die eigentlichen Probleme, die für uns Konsumenten kaum sichtbar sind. Denn Plastikmüll liegt nicht einfach passiv in der Natur herum, er schädigt aktiv die Umwelt, die Tiere und am Ende auch uns Menschen.

 

Beim Verbrennen entstehen giftige Dämpfe

Nur ein Bruchteil des Plastikmülls wird in geeigneten Anlagen verbrannt, also bei ausreichend hohen Temperaturen und mit Filterung der Abgase. Auf offenen Mülldeponien, die vor sich hin kokeln, werden unter anderem das Klimagas Kohlendioxid freigesetzt, dazu Kohlenmonoxid, Ruß und hochgiftige Substanzen wie Benzol, PAK und PCDD/Dibenzofuran – auch bekannt als Dioxin. Selbst wenn man also die ebenfalls umweltschädigende Produktion von Kunststoff einmal außer Acht läßt, sorgt Plastikmüll spätestens bei der „Entsorgung“ für Umweltgifte, die unserer Gesundheit schaden.

 

Meeresbewohner erwürgen sich mit Plastikmüll

Größere Teile von Plastikmüll werden vor allem Meeresbewohnern zum Verhängnis. Wenn Jungtiere sich nicht mehr von der Sixpack-Halterung oder dem Plastikreifen befreien können, werden sie beim Heranwachsen förmlich stranguliert.

 

Plastikmüll läßt Tiere verhungern

Plastikmüll, den Seevögel als vermeintliche Nahrung zu sich nehmen, wird im Magen nicht abgebaut. Die Teile verklumpen und können nicht mehr ausgeschieden werden. Die Folge: Das Tier verhungert elendig – und das mit vollem Magen. Schuld ist oft verstecktes Mikroplastik aus Alltagsprodukten wie Duschgel. Dieses Problem gibt es keineswegs nur beim Plastik im Meer: Kamele verenden auf die gleiche Weise, weil sie die allgegenwärtigen Plastiktüten fressen, die der Sturm bis in die entlegensten Regionen trägt.

Tiere vergiften sich, weil sie Kunststoffe fressen

Sonne, Wind und Wellen zerlegen den Plastikmüll allmählich in immer kleinere Teilchen. Dabei werden Phtalate, Flammschutzmittel und anderes mehr freigesetzt. Gleichzeitig binden die Partikel im Wasser gelöste Insektizide wie DDT oder krebserregende PCB. Schließlich landet der Cocktail in Korallen, Muscheln oder Krill, die ihr Futter aus dem Wasser filtern. Oft befinden sie sich am Beginn einer Nahrungskette, an dessen Ende wir den Fisch kaufen – nicht selten in Plastik verpackt.

 

 

Der Mensch vergiftet sich mit Plastik

Zynisch betrachtet liegt eine gewisse Gerechtigkeit darin, dass der Plastikmüll am Ende auf unseren Tellern landet. Immer weiter angereichert, findet er sich nicht nur in Speisefischen oder Muscheln: Auch in Trinkwasser, Milch und Honig wurde bereits Mikroplastik nachgewiesen.

 

 

Manche der Schadstoffe sind als krebserregend bekannt; andere greifen in den Hormonhaushalt ein und reduzieren unsere Vermehrungsfähigkeit.

 

So vergiften wir uns am Ende mit dem Plastikmüll selbst –

 

wenn wir nicht bald handeln und uns anders verhalten.



FAZIT und ein selbstexperiment




EINWURF: Manilla & DER Plastikstrand




Quellen & Inspiration: Leben,

Wikipdia.org, Youtube.com, Bessergesundleben.de & Bilder via Google.com.


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