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AUGEN AUF | No18 | WAS IST EIGENTLICH LIEBE?


 

 

 

Nur durch die Liebe und durch das Bewußtsein der Liebe

wird der Mensch zum Menschen.

 

Friedrich von Schlegel 

  



intro WIKIPEDIA: Was bedeutet liebe?

Liebe (Mittelhochdeutsch: „Gutes, Angenehmes, Wertes“ / Indogermanisch: *leubh - gern, lieb haben, begehren) ist eine Bezeichnung für stärkste Zuneigung und Wertschätzung.

 

Nach engerem und verbreitetem Verständnis ist Liebe ein starkes Gefühl, mit der Haltung inniger und tiefer Verbundenheit zu einer Person (oder Personengruppe), die den Zweck oder den Nutzen einer zwischenmenschlichen Beziehung übersteigt und sich in der Regel durch eine entgegenkommende tätige Zuwendung zum anderen ausdrückt. Das Gefühl der Liebe kann unabhängig davon entstehen, ob es erwidert wird oder nicht. Hierbei wird zunächst nicht unterschieden, ob es sich um eine tiefe Zuneigung innerhalb eines Familienverbundes (Elternliebe, Geschwisterliebe) oder um eine Geistesverwandtschaft handelt (Freundesliebe, Partnerschaft) oder aber um ein körperliches Begehren gegenüber einem anderen Menschen (Eros*). Dieses Begehren ist als körperliche Liebe eng mit der Sexualität verbunden, die jedoch nicht unbedingt auch ausgelebt zu werden braucht (vgl. platonische Liebe). 

  • Eros (altgriechisch Ἔρως Érōs /ěrɔːs/) ist in der griechischen Mythologie der Gott der begehrlichen (körperlichen) Liebe. Ihm entspricht in der römischen Mythologie Amor, der als Personifikation der erotischen Begierde auch Cupido („Begierde“, „Leidenschaft“) genannt wird. Eros hat zwar im Kult kaum eine Rolle gespielt, ist aber seit der Antike eine der beliebtesten mythischen Figuren in Literatur, bildender Kunst und Musik.  
  • Amor, oft eben auch Cupido genannt, ist in der römischen Mythologie der Gott und die Personifikation der Liebe (genauer: des Sichverliebens) und wird als halbwüchsiger Knabe nicht ohne schalkhafte Bosheit aufgefasst, der mit seinen Pfeilen ins Herz trifft und dadurch die Liebe erweckt. Widerstehen kann man ihm nicht:

  

Omnia vincit Amor

 

(„Amor besiegt alles“,

wobei das lateinische Wort „Amor“ auch direkt mit „Liebe“ übersetzt werden kann).

 

 

Die abendländische Auffassung von Liebe wird von der Dreiteilung der antiken Terminologie geprägt. In der Antike wurden drei Begriffe verwendet, die unterschiedliche Formen von Liebe bezeichneten:

  • Éros – bezeichnet die sinnlich-erotische Liebe, das Begehren des geliebten Objekts, den Wunsch nach Geliebt-Werden, die Leidenschaft;
  • Philía – bezeichnet die Freundesliebe, Liebe auf Gegenseitigkeit, die gegenseitige Anerkennung und das gegenseitige Verstehen;
  • Agápe – bezeichnet die selbstlose und fördernde Liebe, auch die Nächstenliebe und die Feindesliebe, die das Wohl des Anderen im Blick hat.

Die genauen Bedeutungen und Schwerpunkte der Begriffe haben sich im Laufe der Zeit verändert, sodass – im Gegensatz zum ursprünglich Gemeinten – unter „platonischer Liebe“ heute ein rein geistig-seelisches Prinzip ohne körperliche Beteiligung und Besitzwunsch verstanden wird, dem das leiblich-erotische Modell von geschlechtlicher Liebe schroff gegenübergestellt wird.

 

Im Laufe der Zeiten wurden diese Grundformen der Liebe immer wieder differenziert. So bezeichnet man manchmal die spielerisch-sexuelle Liebe als „ludus“, die besitzergreifende Liebe als „mania“ und die auf Vernunftgründen basierende Liebe als „pragma“. Ein besonderes Liebesverhältnis stellt in theistischen Religionen auch jenes zwischen der erbarmenden Liebe Gottes zu den Menschen und der verehrenden Liebe der Menschen zu Gott dar (Oberbegriff für beides ist Gottesliebe). 


jetz mal direkt: was ist liebe?

Was ist Liebe??? Diese Frage hört sich so einfach an. Ist sie aber wirklich so einfach? Wir alle reden und lesen so viel über die Liebe und wir gehen mit dem Begriff Liebe oft so gedankenlos und leichtfertig um. Aber was ist eigentlich Liebe? Hast du schon einmal darüber nachgedacht? Was ist Liebe? Ist es eine Beziehung? Ist es ein Gefühl?

 

Liebe – was ist das? Nun wollen wir versuchen dieses Phänomen etwas genauer zu betrachten. Bevor wir fortfahren, ergründen wir zunächst einmal, was es bedeutet, sich zu verlieben, beziehungsweise was genau mit einer Person geschieht, die sich verliebt.

 

Meist steht es Verliebten regelrecht ins Gesicht geschrieben, wenn sie verliebt sind. Der Blick ist verträumt, verliebte Menschen lächeln öfter, haben gute Laune, sie sprechen immer wieder voller Begeisterung von ihrem Schwarm. Oder du wirst die freudige Erregung bemerken, wenn sich zwei Verliebte treffen. Die Arbeit wird so schnell wie möglich erledigt oder einfach aufgeschoben, mit glänzenden Augen und freudiger Erwartung, in Gedanken der Zeit voraus und mit merklich steigendem Puls machen sie sich in Eile auf den Weg, um den Geliebten schnellstens zu sehen. Um mit ihrem Liebling zusammen zu sein, miteinander zu reden und Händchen haltend spazieren zu gehen. Weshalb ist das so? Aus Liebe. Aber was ist Liebe? Wenn wir andere nach Erklärungen fragen, werden wir Antworten, wie „er / sie ist mein herzallerliebster“ zu hören bekommen. „Ich fühle mich wie im siebten Himmel. Er / sie ist ein absolut phantastischer Mensch. Wir können uns nicht vorstellen, ohne einander zu leben. Wenn meinem Liebling irgendetwas zustößt, möchte ich sterben. Oh, ich fühle mich so unbeschreiblich gut, wenn ich mit meinem Schatz zusammen bin“. Wir hören viele solcher und noch eine ganze Reihe anderer weitläufiger Antworten. Aber wir erfahren nichts Konkretes darüber, was genau Liebe eigentlich ist. Ist das überzeugend? Wir wollen nun den Versuch wagen, diese Frage zu beantworten.

 

Liebe ist also ein Gefühl, das eine Person mit einer anderen in einer Beziehung verbindet, welches nicht beschrieben werden kann. Verliebten geht es vor allen Dingen darum, den anderen glücklich zu machen. Denjenigen, die tiefe Liebe füreinander empfinden, fällt es schwer, auch nur für eine kurze Zeit voneinander getrennt zu sein. Sie sind dazu bereit, die meisten ihrer anderen Beziehungen zu vergessen und dem Wohle ihrer Liebe zu opfern. Sie sind bereit, füreinander zu sterben, und die Geschichte lehrt uns, dass es manchmal tatsächlich vorkommt. Liebe ist demzufolge eine emotionale Bindung, die niemals beschrieben, sondern nur erlebt werden kann.

 

 

 

Versuche jemanden, der nie etwas Süßes gekostet hat, den Geschmack von Zucker zu erklären.

Es wird dir nicht gelingen.

 

 

Dafür muss die andere Person erst selbst den Zucker schmecken.

Genauso kann auch Liebe niemals mit Worten erklärt werden.

 

 

Man muss die Liebe selbst leben, um dieses Glücksgefühl zu kennen.


Liebe - ein weiterer definitionsversuch

Definition Liebe: Verliebtheit oder Liebe?

Was auch immer die Liebe ist: Verliebtheit ist sie nicht. Wir verlieben uns in einen anderen Menschen, weil dieser positive Eigenschaften hat, die wir stark idealisieren. Um ein so starkes Gefühl wie Verliebtheit zu empfinden, ist diese rosarote Brille absolut notwendig, sonst würde es niemals zustande kommen. Natürlich spielen bei der Entstehung von Verliebtheit auch chemische und psychologische Faktoren eine Rolle, manch einer mag auch an Schicksal glauben. Doch wäre die Liebe dasselbe wie Verliebtheit, wären wir alle maximal einige Wochen und Monate zu einer partnerschaftlichen Bindung fähig. Denn danach ist die Verliebtheit verschwunden, sie ist schließlich nur das Ergebnis eines chemischen Feuerwerks in unserem Körper. Trotzdem bleiben wir mit dem Partner zusammen, auch wenn lange nicht mehr von prickelnder Verliebtheit die Rede sein kann – mehr oder weniger zufrieden mit der Situation. Doch was ist es, was uns zusammenhält?

 

Liebe heißt: sich einlassen können

Fest steht: damit wir lieben können, müssen wir dazu in der Lage sein, den Partner mit allen gewöhnungsbedürftigen Eigenschaften zu nehmen, wie er ist. Er lässt gerne die getragenen Socken im Flur liegen? Das mag nicht erfreulich sein, trotzdem erfordert es die Liebe, ihn sanft und nicht vorwurfsvoll darauf anzusprechen und nicht sofort eine Besserung von ihm zu erwarten. Er schafft es bei aller Bemühung nicht, pünktlich von der Kneipentour wieder zu Hause zu sein? Solange er das nicht aus mangelndem Respekt tut, sondern weil er noch nie gut darin war, die Zeit im Blick zu behalten, nimmt die Liebe das gelassen. Liebe ist alles andere als einfach, denn sie bedeutet, dem Partner den Freiraum zu lassen, der Mensch zu sein, der er ist – und sich trotzdem voll auf ihn einzulassen. Die Liebe geht bewusst das Risiko ein, auch einmal durch die Macken des Partners verletzt zu werden. Doch sie hat auch genug Vertrauen, um zu wissen, dass der liebende Partner tun wird, was nötig ist, um die Verletzung wieder gut zu machen, die er hinterlassen hat.

 

Definition Liebe: Liebe, Vertrauen und Vergebung

Zur Liebe gehört auch eine gute Portion Vertrauen. Er unterhält sich auf Veranstaltungen gerne mit anderen Frauen? Für die Partnerin mag das ein Grund sein, ihn gut im Auge zu behalten und auch einmal kundzutun, wenn ihr das zu viel wird. Die vertrauensvolle Liebe weiß aber, dass er sich – wenn überhaupt – nur Appetit holt, sich aber niemals auf eine andere Frau einlassen würde. Die Liebe kehrt immer dorthin zurück, wo sie zu Hause ist. Sie weiß, dass sie niemals durch eine andere kurze Begegnung ersetzt werden kann. Im besten Fall wird dieses Vertrauen niemals auf die Probe gestellt. Wird es verletzt, kann das die Liebe in ihren Grundfesten erschüttern und sie sogar zum Erlöschen bringen. Doch die Liebe weiß auch, dass es im Leben viel um Vergebung geht. Das fängt bei der Vergebung kleinster “Vergehen” an. Er hat schon wieder aus Unwissen die falschen Nudeln eingekauft? Die Liebe verzeiht das. Die Liebe verzeiht aber auch große Vertrauensbrüche, solange der Partner ebenfalls noch liebt und uns nicht mutwillig aus Gleichgültigkeit immer weiter verletzt.

 

Doch eine wirklich Definition Liebe gibt es nicht. Sie kommt aus uns heraus

und ist für jeden von uns anders zu interpretieren.

Man kann sich ihr nur annähern.

Wenn du sie gefunden hast,

weißt du, was ich meine

 

 

 

Man sieht nur mit dem Herzen gut.

Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. 

 

Antoine de Ste. Exupéry



Liebe, lust, Befriedigung. seele. angst, Trauma, Schwäche. liebe.

Die Liebe und das Streben nach sexueller Lust vermischen sich leicht und werden dadurch auch sehr oft verwechselt. Suche ich nur nach sexueller Lust, werde ich immer enttäuscht und ernüchtert sein. Körperliche Befriedigung führt dann zu seelischer Leere. Die Lust kann nur in Verbindung mit der Liebe ihren Glanz entfalten und zu seelischer Erfüllung führen. Ohne die Sexualität würde es sogar genügen, die andere Person aufmerksam zu betrachten und so zu lieben wie sie ist, ohne Resonanz, ohne in eine Beziehung treten zu wollen. Lieben heißt nämlich, Aufmerksamkeit und Zuwendung geben, nicht bekommen. Das Bekommen ist eine Folgeerscheinung, aber nicht die Bedingung. Das Geben von Zuwendung ist wichtiger und bedeutungsvoller als das bekommen. Eine Liebesbeziehung, die darauf aus ist, Liebe zu bekommen und Liebe durch Techniken, Taktiken, Status, Bildung, Geschenke und Schmeicheleien zu verdienen, ist manipulierte Liebe. Ihr fehlt die Grundlage, nämlich Liebe geben zu können, ohne zu fragen und Sicherheit zu erhalten. Ergibt sich eine Partnerschaft, so gründet sie sich auf dem Geben von Liebe, auf Selbstentfaltung, nicht auf der Gier, zu bekommen, zu konsumieren, dem Begehren nach Sex oder um sich satt und angstfreier zu fühlen. 

 

Wo Angst ist, kann sich keine Liebe entfalten. Die Angst ist der Gegenpol der Liebe und doch sind beide sehr eng beieinander. Die Angst ist das unverarbeitete Kindheitstrauma, nicht so angenommen zu sein wie man sich fühlt. Hinter der Angst vor Partnerschaften steht oft die Angst, sich verändern zu müssen. 

 

Die Verbindung der Liebe mit der Begierde kann auch falsch Schalten und zeigt uns damit an, dass etwas mit der seelischen und geistigen Verfassung nicht in Ordnung ist. Wer begehrt und nach etwas giert, kann nicht mehr klar erkennen, was wirklich geschieht. Oft mit verheerenden Folgen für die Opfer. (Der schwache Mensch lebt unter der Herrschaft der Leidenschaften und der Begierde. Er lebt in der unwissenden, brutalen und materialistischen Masse, die von unüberlegten Leidenschaften und blindem Hass angetrieben wird. Sein Leben ist erfüllt von Hochmut, Geiz, Lüsternheit und Wollust. Der schwache Mensch hat das Bestreben, in der sozialen Hierarchie durch Kraft, Hinterlist, Ungerechtigkeit und Gewalttätigkeit aufzusteigen.)


DAS IST LIEBE:


einwurf:

 

Glück ist nie genau das, was man sich darunter vorgestellt hat. 

 

(William Sommerset Maugham) 

 

[Deshalb gibt es objektiv auch keinen Grund, unglücklich zu sein!]

 



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