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THEMATisch | No35 | GRÜBELN


Was war, das war.

Was wird sein, das wird sein.

was war wird sein und bevor es wieder wird,

sollten wir uns erinnern was war.

 

Fabian Marc Norrmann



Was IST GRÜBELN? - by wikipedia

GRÜBELN: Form des Nachdenkens ohne Lösungsfindung.

 

Das Grübeln ist eine Form des Nachdenkens, bei dem die Gedanken um mehrere Themen oder ein spezielles Problem kreisen, ohne dabei zu einer Lösung zu gelangen. Streng genommen wird in der klinischen Psychologie und Psychopathologie hierbei zwischen vergangenheitsbezogenen und zukunftsbezogenen Themen als Grübeln, respektive Sorgen unterschieden. Beide werden in der Regel von negativen Emotionen begleitet, wobei Grübeln mit eher depressiven, Sorgen mit eher angstvollen Gefühlen einhergeht.

 

Beim Grübeln geht es oft um abstrakte, unkonkrete und vage Themen: negativ besetzte philosophische oder pseudophilosophische Fragestellungen, einen Konflikt oder ein Problem, für das keine Lösung vorhanden zu sein scheint. Eine einfache, naheliegende Lösung wird angezweifelt, im Grübelvorgang per Definition nicht gesucht; eine Entscheidung zwischen einer Vielzahl von Lösungen wird als schwierig wahrgenommen, krampfhaftes Suchen nach Lösungen verhindert die Lösung. Der Mensch kann in seinen Gedankenkreisen gefangen sein und keinen Weg heraus finden, wobei anhaltendes sorgenvolles Grübeln ein Anzeichen für Krankheit ist. Bevorzugte Themen des Grübelns beziehen sich auf Entscheidungen, Konflikte, eigene Leistung, vermutete Einschätzung der eigenen Person durch andere, Zukunft, Vergangenheit oder den Sinn des Lebens.

 

Grübeln ist eine Suche ins Leere, die trotz möglicher Lösungsmöglichkeiten fortgesetzt wird.

 

Wenn sich Menschen in Konflikt-, Stress-, oder Krisensituationen befinden, sind grüblerische und sorgende Gedanken verständlich und normal. Auch gibt es dimensionale Unterschiede zwischen Menschen bzgl. deren Neigung zu diesen kreisförmigen und verketteten Denkvorgängen. Entscheidend bei der Frage, ob sich dies noch im gesunden Bereich abspielt, ist das subjektiv empfundene Leid und die erfahrene Einschränkung im Alltagserleben. Pathologisches Grübeln, also Grübeln und/oder Sorgen mit Krankheitswert, tritt zunächst häufiger und auch anhaltender auf. Innerhalb einer schweren depressiven Episode können grüblerische Gedanken den Menschen oft stundenlang mehrmals täglich geradezu lähmen. Menschen mit einer generalisierten Angststörung, deren Hauptmerkmal multiple Sorgen sind, erleben Ähnliches. Pathologisches Grübeln beginnt zudem oft ohne äußeren Anlass und wird als wenig kontrollierbar und dabei als aversiv erfahren. Häufig hält Grübeln auch vom Schlaf ab und kann somit die Gesundheit auch indirekt deutlich beeinträchtigen. Auch die Zeitintensivität führt indirekt zu gesundheitlichen Einschränkungen, da positive Tätigkeiten nicht mehr ausgeführt werden und Aufgaben und Probleme nicht mehr angegangen werden können. Durch Letzteres kommt es zu einer Intensivierung des Grübelns und somit zu einem Teufelskreis. Übermäßiges Grübeln kann auch zu einer zeitweiligen Einschränkung kognitiver Fähigkeiten wie Konzentration, Merkfähigkeit und Gedächtnis führen.



Grübler leben gefährlich

 

Grübeln stoppen

 

Grübeln kennt jeder: Die Gedanken kreisen um das immer gleiche Thema, oft um ein Problem. Unser Geist kommt einfach nicht zur Ruhe, die Sorgen wachsen und eine rechte Lösung will sich partout nicht finden lassen. Solche Grübeleien kosten nicht nur Zeit – sie sind regelrecht gefährlich: Wenn wir unser Grübeln nicht stoppen, macht es uns zutiefst unglücklich. Jedenfalls wenn es chronisch wird. Der Mensch ist zwar ein reflektierendes Wesen, und diese Selbstreflexion hat zahlreiche Vorteile, keine Frage. Die Kehrseite aber ist: Wir grübeln – und zwar zu oft und zu lange…

 

 

Grübeln: Die folgen negativer Gedanken | Das hartnäckige Kopfzerbrechen führt fast immer in eine Art Endlosschleife. Die Folgen sind: Schlechte Laune, Zunehmende Frustration, Verspannungen, Angstzustände, Schlaflosigkeit, Ohnmachtsgefühle, Sinkendes Selbstbewusstsein. Unser Alltagsgrübeln verursacht letztlich genauso viel Stress, wie die stressige Situation selbst. Wir verdoppeln ihn damit also – oder durchleben ihn schlicht noch einmal oder immer wieder und wieder. Zu diesem Ergebnis kommen verschiedene Studien.

 

Das Ergebnis: Wenn sich Probanden an eine Situation erinnern, in der ihnen der Kragen geplatzt ist, schnellen Blutdruck und Herzfrequenz in die Höhe. Es zeigen sich sämtliche Symptome von akutem, starken Stress. Damit war der Versuch aber nicht vorbei: Kurz darauf wurden die Teilnehmer in einen Ruheraum geschickt – im ersten Durchlauf war dies ein karges Wartezimmer, beim zweiten bot der Raum reichlich Ablenkung in Form von Zeitschriften, Geschicklichkeitsspielen und einer Pinnwand mit bunten Postkarten. Effekt: Bei jenen, die sich ablenken konnten, kreisten nur noch 17 Prozent der Gedanken um den Ärger. Bei den isolierten Grüblern dagegen waren es 31 Prozent – fast doppelt so viel. Sie beruhigten sich auch erst elf Minuten später als die Zerstreuten.

 

Kurzum: Ständiges Grübeln ist nichts anderes als ein Zustand exzessiver Selbstaufmerksamkeit, der den Stresslevel auf konstantem Niveau hält – unabhängig vom eigentlichen Ereignis.

 

GUTE GRÜNDE DAS GRÜBELN ZU STOPPEN

Die eigenen Gedanken sind manchmal so laut und dominant, dass sie den Raum und die Möglichkeit für viele andere Dinge blockieren. Im Kopf ist dann nur noch Platz für die eigenen Gedanken, die alles andere überschatten. Es ist schwierig, diesen Kreislauf abzustellen, doch es lohnt sich. Gleich mehrere Gründe sprechen dafür, das Grübeln zu stoppen:

SIE HÖREN WIEDER ZU

Trommeln die eigenen Gedanken so laut, dass man sich auf nichts anderes konzentrieren kann, wird oft auch die Chance verpasst, wirklich zuzuhören. Dabei gibt es unzählige Situationen, in denen der eigene Gedankenstrom bereits durch aktives Lauschen beruhigt werden könnte: Horchen Sie in die Natur hinein, spielen Sie Ihre Lieblingsmusik oder hören Sie bei einem Gespräch aufmerksam zu.

 

SIE BEOBACHTEN MEHR

Ähnlich wie das Zuhören bleibt auch das Beobachten oft auf der Strecke, wenn das Gehirn mit Grübeln beschäftigt ist. Dadurch werden möglicherweise viele schöne und positive Dinge übersehen und nicht wahrgenommen. Vielleicht verpassen Sie sogar etwas, dass Ihr Gedankenkarussell stoppen könnte.

 

SIE LERNEN IHRE GEFÜHLE KENNEN

Negative Gedanken und ständiges Grübeln sorgen für eine entsprechend pessimistische Einstellung, schlechte Laune und einen getrübten Blick in die Zukunft. Stellen Sie das Grübeln hingegen ab, stellen Sie vielleicht fest, dass einige Ängste und Sorgen unbegründet sind und auch die negativen Gefühle nachlassen.

Grübeln ist ein Saboteur

Simone Kühn, Wissenschaftlerin am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin, ist schon vor einiger Zeit der Frage nachgegangen, was im Kopf von Menschen vor sich geht, die besonders häufig Grübeln. Beobachtet und befragt wurden dabei jüngere (20 bis 32 Jahre) und ältere Probanden (65 bis 80 Jahre) in 100 Sitzungen über einen Zeitraum von sechs Monaten. Ziel war es, herauszufinden, ob Menschen, die häufig grübeln, eine entsprechend höhere Aktivität in bestimmten Hirnregionen aufweisen. Und falls ja, wo. Das Resultat: Wer grübelt, spricht zu sich – und aktiviert die Konfliktzentren im Gehirn. Simone Kühn: Es zeigte sich, dass Probanden mit einer ausgeprägten Tendenz zum Grübeln eine stärkere Aktivität in bestimmten Hirnregionen während der Pausen zwischen den kognitiven Aufgaben aufwiesen. Diese Hirnregionen, in denen Grübler stärkere Aktivität zeigten, der linke inferiore frontale Gyrus und der cinguläre Cortex, sind bisher vor allem mit gesprochener Sprache oder mit stiller innerer Rede und mit Konflikten in Verbindung gebracht worden. Der Gedanke braucht ohnehin nicht immer das gesprochene Wort. In der Philosophie ist der Zusammenhang zwischen dem Denken und der Sprache bereits vielfach diskutiert worden. In den psychologischen Disziplinen hingegen stand bislang bevorzugt der Patient im Mittelpunkt des Interesses: Menschen, die unerwünschte Gedanken nicht abstellen können, weil sie beispielsweise depressiv sind oder unter einer posttraumatischen Belastungsstörung leiden.

 

Doch auch gesunde Menschen können unterschiedlich stark von Grübeleien betroffen sein. Und tatsächlich: Die grauen Zellen jener Probanden mit ausgeprägter Tendenz zum Grübeln waren vor allem in den Pausen zwischen den einzelnen Aufgaben deutlich aktiver. Heißt: Selbst wenn Sie eigentlich nichts zu denken hatten, dachten sie angestrengt weiter.

Oder anders formuliert: Wer grübelt, redet de facto die ganze Zeit auf sich ein und stimuliert dabei auch Konfliktzentren in seiner Oberstube. Damit sabotieren wir uns und die mögliche Lösung praktisch selbst. Und werden obendrein nur unglücklicher.

 

Grübeln wirke wie ein Brandbeschleuniger auf negative Gefühle, ist auch Tobias Teismann, geschäftsführender Leiter des Zentrums für Psychotherapie Bochum, überzeugt. Wer einmal in der Grübelfalle steckt, der schaukele die Gedanken immer weiter auf und verstärke nur negative Erinnerungen.

 

Grübeln: Traurigkeit ist die längste Emotion

Von morgens bis abends durchlaufen wir ein Wellenbad der Gefühle. Das ist völlig normal – und die meisten Gefühle verschwinden auch genauso schnell, wie sie gekommen sind. Aber es gibt Ausnahmen, wie zum Beispiel eine Untersuchung von der Universität Leuven zeigt. Dazu legten die belgischen Forscher 233 Schülern eine Liste mit insgesamt 27 Gefühlszuständen vor. Die Schüler sollten angeben, welche Emotion sie zuletzt verspürt hatten, wie lange der Zustand angehalten hatte und wie sie damit umgegangen waren.  Resultat: Manche Emotionen, die man eigentlich für miteinander verwandt hält, sind von höchst unterschiedlicher Dauer. Schuldgefühle haben beispielsweise eine längere Lebensdauer als Schamgefühle. Sorgen sind nachhaltiger als Angst. Eine Emotion aber ist besonders ausdauernd, sozusagen der Dauerbrenner: Traurigkeit.

 

Gefühle – und ihre durchschnittliche Dauer

Traurigkeit: 120 Std.

Hass: 60 Std.

Freude: 35 Std.

Verzweiflung: 24 Std.

Hoffnung: 24 Std.

Sorge: 24 Std.

Enttäuschung: 24 Std.

Zufriedenheit: 24 Std.

Neid: 15 Std.

Erleichterung: 8 Std.

Begeisterung: 6 Std.

Bewunderung: 5 Std.

Dankbarkeit: 5 Std.

Entspannung: 4 Std. 18 Min.

Schuld: 3 Std. 30 Min.

Stress: 3 Std.

Stolz: 2 Std. 36 Min.

Berührt sein: 2 Std. 30 Min.

Wut: 2 Std.

Langeweile: 2 Std.

Überraschung/Erstaunen: 2 Std.

Irritation/Ärger: 1 Std. 18 Min.

Mitleid: 1 Std. 18 Min.

Demütigung/Erniedrigung: 48 Min.

Angst: 42 Min.

Scham: 30 Min.

Ekel: 30 Min.

Traurigkeit: 120 Std.

Hass: 60 Std.

Freude: 35 Std.

Verzweiflung: 24 Std.

Hoffnung: 24 Std.

Sorge: 24 Std.

Enttäuschung: 24 Std.

Zufriedenheit: 24 Std.

Neid: 15 Std.

Erleichterung: 8 Std.

Begeisterung: 6 Std.

Bewunderung: 5 Std.

Dankbarkeit: 5 Std.

Entspannung: 4 Std. 18 Min.

Schuld: 3 Std. 30 Min.

Stress: 3 Std.

Stolz: 2 Std. 36 Min.

Berührt sein: 2 Std. 30 Min.

Wut: 2 Std.

Langeweile: 2 Std.

Überraschung/Erstaunen: 2 Std.

Irritation/Ärger: 1 Std. 18 Min.

Mitleid: 1 Std. 18 Min.

Demütigung/Erniedrigung: 48 Min.

Angst: 42 Min.

Scham: 30 Min.

Ekel: 30 Min.

 

Gefühle von Traurigkeit dauern im Schnitt 120 Stunden, also geschlagene fünf Tage. So lange brauchen wir, um den Trauerkloß im Hals loszuwerden. Dahinter kommt der Hass, den man 60 Stunden lang in sich trägt. Entscheidend ist aber auch, ob wir Grübeln oder nicht. Grübeln ist der Hauptfaktor, warum manche Emotionen länger dauern als andere. Emotionen, die mit Grübeln verbunden sind, dauern am längsten, warnt Verduyn.

 

Wer es schafft, das Grübeln abzustellen, kann somit auch negativen Emotionen schneller wieder entkommen und sich auf das Positive konzentrieren.

 

5 ANZEICHEN, DASS SIE ZU VIEL GRÜBELN

Dauernde Grübelei – das kann ein Zeichen von Intelligenz, aber zugleich ein Hemmklotz am Bein sein. Wer permanent grübelt, zweifelt, zaudert, der lebt und arbeitet unglücklicher. Diese fünf Anzeichen könnten darauf hindeuten, dass Sie zu viel grübeln: SIE SIND NEUROTISCH - Der Duden definiert eine Neurose als „hauptsächlich durch unverarbeitete Erlebnisse entstandene psychische Störung, die sich auch in körperlichen Funktionsstörungen äußern kann“. Konkret können damit Angstzustände, Zwangsstörungen oder Hypochondrie gemeint sein. Schon in den Siebzigerjahren stellte der britische Psychologe Jeffrey Gray die Theorie auf, dass Neurotiker eine erhöhte Sensibilität für Gefahren haben. Dieser Erklärungsansatz hat sich bis heute gehalten: Wer viel grübelt, entwickelt mit höherer Wahrscheinlichkeit unliebsame Zwangsvorstellungen. Andererseits: Wenn das Hirn auf Hochtouren arbeitet, entsteht auch Konstruktives. Neurosen und erhöhte Kreativität gehen daher häufig Hand in Hand. Berühmtes Beispiel: Woody Allen. SIE VERKAUFEN NICHTS - Wenn ein Verkäufer intuitiv seinem ersten Eindruck über einen Kunden vertraut, kann er mit dieser Strategie seinen Absatz erhöhen. Zachary R. Hall von der Texas Christian University, Michael Ahearne von der University of Houston und Harish Sujan von der Tulane University beobacheten Vertriebler über einen Zeitraum von mehreren Monaten und fanden heraus: Intuitive Verkäufer haben – häufig jedenfalls – Vorteile gegenüber Grüblern. Wer seinen ersten Eindruck – zum Beispiel darüber, was ein Kunde wirklich braucht und will – nicht noch einmal genau überdachte, schnitt im Verkauf besser ab als derjenige, der zu viel überlegte und seine Anfangseinschätzung fälschlicherweise änderte. Die Studie zeige, so die Autoren im Journal of Marketing, dass Überlegung zwar hilfreich sei, Grübelei aber Absatzzahlen negativ beeinflussen kann. Demnach lassen zum Beispiel schon Körperhaltung und Artikulierung eines Kunden intuitiv wertvolle Rückschlüsse zu. SIE SIND PERMANENT GESTRESST - Sorgen und Ängste im Hinterkopf – morgens nach dem Aufstehen, mittags im Büro, abends vorm Schlafengehen, einfach immer und überall. Logisch, dass Grübler permanentem Stress ausgesetzt sind. Besser gesagt: sich selbst permanent stressen. Ein Team der Michigan State University kam 2012 zu dem Schluss, dass chronische Grübler sogar ein höheres Risiko für PTSD haben. Die Abkürzung steht für posttraumatische Belastungsstörung – ist unter anderem als Kriegs- und Soldatenleiden – bekannt. Gefährdet sind demnach Menschen, die unter Neurosen, chronischen Angstzuständen, Depressionen leiden. Und die im Alltag häufig überreagieren, schon bei kleineren Herausforderungen und Enttäuschungen. Forscher der Penn State Universität fanden zudem heraus, dass sogar die Furcht vor Angstzuständen – die Angst vor der Angst also – Depressionen auslösen kann, speziell bei Grüblern. SIE SCHRECKEN IHRE KOLLEGEN AB - Wer zu viel grübelt, kann gute Kollegen und Freunde vergraulen. Zu diesem Schluss kommt eine Studie der Case Western Reserve University in Ohio. Grundsätzlich stünden bei vielen Extrem-Grüblern die Sorge um Beziehungen zu Freunden, Familienangehörigen und Kollegen ganz oben auf der Liste. Regelrechte Angstzustände können im schlimmsten Fall die Folge sein. Die Betroffenen würden durch vier typische Verhaltensweisen auffallen: Sie sind oft aufdringlich, kalt, nachgiebig, ausnutzbar. Die Forscher nennen ein konkretes Beispiel: Wer sich um die Gesundheit und Sicherheit einer Person sorgt, kann erstens alle fünf Minuten anrufen, simsen, sich nach ihrem Wohlergehen erkundigen. Oder aber er geht die Person offensiv an und wirft ihr vor, zu leichtsinnig zu sein und sich selbst in Gefahr zu bringen. Bedeutet: Grübelei kann Sorgen und Ängste auslösen und verstärken, diese gehen dann in ein penetrantes Verhalten über, das andere Menschen abschreckt. SIE SCHLAFEN SCHLECHT - Ein Gedankenwirrwarr im Kopf kann uns den Schlaf rauben. Schlafmangel kann seinerseits aber auch der Auslöser für ausufernde Grübelei sein. Berkeley-Wissenschaftler fanden vor drei Jahren heraus, dass Schlafentzug die Amygdala und Inselrinde im Gehirn anregt. In diesen Hirnregionen werden Emotionen verarbeitet – und Ängste ausgelöst und verstärkt. Die Arbeit zeige, so die Berkeley-Leute, wie wichtig Schlaf für unsere geistige Gesundheit sei. Für alle Grübler daher Tipp Nummer eins: Viel und lange schlafen. Für hartnäckige Fälle kann vielleicht sogar eine Schlaftherapie sinnvoll sein.

 

 

Grübeln stoppen: So geht’s

Natürlich kann man einem Grübler genauso wenig sagen: „Hör doch mal auf zu grübeln!“ wie einem Depressiven: „Sei doch mal wieder froh!“ So lässt sich das Gedankenkarussell sicher nicht stoppen, denn die Fragen, Sorgen und Problem sind nun mal da. Allerdings gibt es einige Tipps, mit denen Sie das Grübeln stoppen können, um die ewigen und meist negativen Gedanken einzugrenzen. Die folgenden Tipps haben sich dabei bewährt:

 

SORGEN SIE FÜR ABLENKUNG

Die meisten Menschen grübeln besonders viel, wenn sie nichts anderes zu tun haben. Aus diesem Grund sorgt Grübeln oft für Schlaflosigkeit, weil die Gedanken im Bett zur Qual werden. Es kann helfen, wenn Sie sich gezielt ablenken und so Ihre Gedanken mit etwas anderem beschäftigen. Die Möglichkeiten sind hier vielseitig: Sie können sich mit Freunden treffen und über andere Themen sprechen, aber auch ein Buch oder Musik kann eine gute Ablenkung für die Gedanken sein. Sie können auch versuchen, ganz gezielt an etwas anderes zu denken. Planen Sie gedanklich beispielsweise schon einmal Ihren nächsten Urlaub. So hören Sie automatisch auf zu grübeln, weil Sie sich auf etwas anderes konzentrieren.

 

ERKENNEN SIE DIE MUSTER

Grübeln wird leider schnell zur Routine. Es entwickeln sich Denk- und Verhaltensmuster, die wiederholt werden und immer wieder in die Grübelei führen. Dies ist ein Grund, warum es so schwer ist, das Grübeln zu stoppen – gleichzeitig aber auch eine Chance, etwas dagegen zu unternehmen. Wenn es Ihnen gelingt, die Denkmuster zu erkennen, können Sie diese durchbrechen. Hinterfragen Sie, wann Sie ins Grübeln kommen und welche Themen Sie beschäftigen. So lernen Sie frühzeitig zu erkennen, wenn das Grübeln beginnt. Auch können Sie gezielt daran arbeiten, die Situationen, die zum Grübeln führen, zu vermeiden oder sich in diesen bewusst abzulenken.

 

STOPPEN SIE DAS GRÜBELN MIT EINEM SIGNAL

Eine bewährte Technik, um Grübeln zu stoppen, ist ein klares und eindeutiges Signal, das Sie sich selbst geben. Eindeutig und kurz ist beispielsweise das Wort Stop!, aber auch Schluss oder Jetzt reicht es! sind passende Möglichkeiten. Die Idee dabei: Sobald Sie anfangen zu grübeln, können Sie mit diesem Signal den eigenen Gedankengang unterbrechen und in eine andere Richtung lenken. Am besten sagen Sie Ihr Signalwort laut und offen zu sich selbst. Manchen Menschen hilft es auch, wenn Sie sich selbst ermahnen. Sagen Sie etwa: Stop! Du hörst jetzt sofort auf zu grübeln, das bringt dich ohnehin nicht weiter.

 

Allerdings gilt: Fragen und Schwierigkeiten im Kopf durchzuspielen, ist etwas völlig Normales. Das macht jeder von uns. Entsprechend lassen sich solche Gedanken auch nicht vollkommen unterdrücken.

 

Aber sie lassen sich entlarven. Grübeln ist meist enorm selbstkritisch und wird irgendwann abwertend. Es fokussiert häufig auf Abstraktes, auf die Vergangenheit, auf Defizite, Fehler, negative Gefühle. Das unterscheidet es zum Beispiel von lösungs- und handlungsorientiertem Denken, das eher auf die Zukunft gerichtet und in der Regel auch konkret ist.

 

 

Wie also lässt sich Grübeln stoppen? So…

WOZU STATT WARUM - Die meisten Grübler fragen sich Warum: Warum ich? Warum passiert das immer mir? Doch die Frage nach dem Warum zielt ausschließlich nach hinten, forscht in der Vergangenheit nach vermeintlichen Ursachen, hadert mit dem Schicksal oder suhlt sich im Selbstmitleid. Fehler! Wenn Sie schon in Ihren Gedanken verhaftet sind, fragen Sie sich lieber: Wozu? Die Frage nach dem WOZU verwandelt selbst Schicksalsschläge in eine Station auf einem Weg, der ein Ziel verfolgt. Und das gibt Hoffnung und macht Mut.

 

2-MINUTEN-TEST

Wenn Sie merken, dass Sie grübeln, lassen Sie es ruhig zu – aber machen Sie auch den sogenannten 2-Minuten-Test: Erlauben Sie sich das Gedankenkarussell, aber nach zwei Minuten fragen Sie sich selbstkritisch: Haben mich die Gedanken einer Lösung näher gebracht? Habe ich dadurch etwas verstanden, was mir vorher unklar war? Fühle ich mich jetzt besser? Falls Sie keine der Fragen bejahen können, stoppen Sie Ihre Gedanken, ab hier wirkt Grübeln negativ. Indem Sie sich den Prozess bewusst machen, können Sie die quälende Denkweise auch unterbrechen.

 

ACHTSAMES DISTANZIEREN

Was auch hilft: Machen Sie sich bewusst, dass es nur Gedanken sind – keine Tatsachen. Nicht wenige Betroffene malen sich Szenarien aus, die eben nur das sind: Worst-Case-Szenarien. Eingetroffen ist davon aber noch keine. Um die Grübelgedanken zu stoppen, überlegen Sie sich eine alternative Haltung: Was wäre wenn lässt sich schließlich auch positiv durchspielen. Mit ein paar Achtsamkeitsübungen konzentrieren Sie sich zudem mehr auf den Moment und viele Sorgen schrumpfen wieder auf Normalmaß.

 

 

Wenn sich das Grübeln allerdings partout nicht stoppen lässt, sollten Sie einen Fachmann und Arzt aufsuchen. Dahinter kann auch eine veritable Angststörung oder Depression stecken.







QUELLEN und Inspirationen: Leben,

Wikipedia.org, Myzitate.de, DuckDuckGo.com & Gedankenwelt.de.