Der Film „Midnight in Paris“ von Woody Allen erklärt mithilfe des Lebens des Hauptdarstellers, die NOSTALGIE ALS GEGENWARTSFLUCHT. Der Name dieser Täuschung ist das sogenannte Goldene-Zeitalter-Syndrom.
was bedeuted nostalgie?
Nostalgie bezeichnet eine sehnsuchtsvolle Hinwendung zu vergangenen Gegenständen oder Praktiken. Die Nostalgie kann sich sowohl auf das eigene Leben beziehen als auch auf nicht selbst erlebte Zeiten (so genannte kollektive Nostalgie). Das Wort Nostalgie leitet sich ab von den griechischen Wörtern νόστος, nóstos (Rückkehr, Heimkehr) und άλγος, álgos (Schmerz) sowie dem nostalgia (Heimweh) im Neulatein.
Erstmals taucht der Begriff im medizinischen Zusammenhang auf. Mit Nostalgie wurde ein krank machendes Heimweh bezeichnet, das besonders Schweizer Söldner in der Fremde befiel. Wortschöpfer war der Doktorand Johannes Hofer (1662–1752). In seiner Dissertatio medica de Nostalgia, oder Heimwehe (Basel 1688) wurde dieses Phänomen erstmals ausführlich dargestellt.
Erst später hat Nostalgie die heutige nicht-medizinische Bedeutung erhalten. Heute versteht man unter Nostalgie im Deutschen eine wehmütige Hinwendung zu vergangenen Zeiten, die in der Erinnerung oftmals stark idealisiert und verklärt reflektiert werden. Dabei kann es sich sowohl um geschichtliche Epochen als auch um biographische zeitliche Gegebenheiten handeln. Nostalgie äußert sich beispielsweise in einem Hinterhertrauern der guten alten Zeit, in der angeblich alles viel schöner und besser war als in der Gegenwart. Beispiele hierfür sind die Verklärung des goldenen Zeitalters, der Antike, des Mittelaltersoder der Kaiserzeit. Die Liebhaber der Nostalgie nennt man Nostalgiker. Sie gibt es auf vielerlei Gebieten: in der Kunst, in der Musik, in der Technik oder in der Politik.
Nostalgikern wird oft Gegenwartsflucht vorgeworfen.
Gegenwartsflucht: Wenn die Nostalgie die Gegenwart verdrängt
Der Film „Midnight in Paris“ von Woody Allen erklärt mithilfe des Lebens des Hauptdarstellers die NOSTALGIE ALS GEGENWARTSFLUCHT. Der Name dieser Täuschung ist das sogenannte Goldene-Zeitalter-Syndrom.
Dabei geht es um die falsche Vorstellung, dass ein anderes Zeitalter schöner ist als das, das wir gerade leben. Normalerweise haben Menschen, denen es schwer fällt, sich der Gegenwart zu stellen, diese irrtümliche romantische Vorstellung.
Midnight in Paris ist eine romantische Filmkomödie, die uns das Leben als etwas zeigt, das nicht so magisch wie unsere Träume ist, aber wo wir dennoch Herr über unsere eigenen Entscheidungen sein können.
Die Realität des Hauptdarstellers in seiner Gegenwart ist nicht gerade schön, er wird von seiner Freundin und von ihrer Familie nicht wertgeschätzt.
Er fühlt sich allein, doch in seiner Vergangenheit vermittelte er seinen Mitmenschen ein vollkommen anderes Bild von sich: fröhlich, von allen respektiert, mit vielen Freunden und einer neuen Liebe, die in ihm den Wunsch auslöst, dort zu bleiben, wo er gerade ist und an der Nostalgie festzuhalten.
Sein Wunsch, in einem vergangenen Zeitalter zu bleiben, ist eine besondere Art, seine Gegenwart abzulehnen. Eine Gegenwart voller Verpflichtungen, die weit davon entfernt sind, ihn zu erfüllen, sondern ihn langweilen.
Da er ängstlich ist und sich nicht selbst behaupten kann, stellt er sich nicht dieser Gegenwart, sondern flieht in eine Vergangenheit, wo er all das findet, was er momentan nicht hat.
Doch am Ende holt ihn die Realität wieder ein und er muss eine schwierige Entscheidung treffen.
„Die Nostalgie ist eine romantische Art und Weise,
traurig zu sein.“ Mario Quintana
Das Goldene-Zeitalter-Syndrom
Das Goldene-Zeitalter-Syndrom ist eine Art Gegenwartsflucht, ein Syndrom welches von Woody Allen auf der Kinoleinwand veranschaulicht dargestellt wird.
Eine abgeschwächte Version dieser Gegenwartsflucht findet statt, wenn wir melancholisch sind, wenn wir der Meinung sind, dass eine vergangene Zeit besser war als diejenige, die wir jetzt erleben.
Alles dreht sich um diese Zeit: Gedanken, Sehnsüchte, Verhaltensweisen, die versuchen, diese Zeit wiederherzustellen.
Wenn uns Erinnerungen aus unserer Kindheit oder vergangene Momente in den Kopf schießen, die für uns schöner als momentane Augenblicke sind und wir glauben, dass es immer einen Rückschritt bedeutet, wenn sich etwas ändert, dann sind wir in gewisser Weise auch vom Goldenen-Zeitalter-Syndrom betroffen.
Diese Gegenwartsflucht ist automatisch dafür verantwortlich, dass wir an der Vergangenheit festhalten und folglich niemals mit dem zufrieden sein werden, was wir haben.
Auch in Liebesbeziehungen begegnen wir häufig diesem Phänomen. Das ist der Fall wenn wir denken, dass eine frühere Beziehung unverbesserlich ist und dass keine zukünftige Beziehung besser sein kann als diese.
Diese Denkweise führt uns unvermeidbar zu der Suche nach dem, was wir mit einer vollkomm anderen Person hatten, was uns diese Vergleiche anstellen lässt und so schätzen wir nicht, was wir in der Gegenwart haben.
„Sogar die Vergangenheit kann man ändern, Historiker führen uns das ständig vor Augen.“ Jean Paul Sartre
Die Nostalgie als Gegenwartsflucht
Die Nostalgie wird als ein „Hinterhertrauern“ von etwas definiert, das man hatte oder erlebte und jetzt nicht mehr hat oder sich verändert hat.
Studien zeigen, dass uns die Nostalgie mitfühlender und sozialer werden lässt. Wenn wir nostalgisch werden, denken wir an eine Vergangenheit zurück, die sich aus vielen verschiedenen Erinnerungen zusammensetzt, wobei all die negativen Gefühle herausgefiltert werden.
Der Neurologe und Psychiater Alan R. Hirsch sagt, dass die Nostalgie es begünstigen könne, Negatives leichter zu vergessen, da wir uns auf die positiven Aspekte von Erinnerungen konzentrieren würden.
Aus diesem Grund erinnern wir uns an die schönen Zeiten unserer Kindheit, an unsere Freunde, an die Schulpause, an Spielzeuge, und vergessen unschöne Momente, schlechte Noten, Bestrafungen und langweilige Unterrichtsstunden. Das sind zweifellos wunderschöne Erfahrungen und Beweise dafür, dass unser Leben einen Sinn hat, der uns größtenteils geprägt hat.
So könnte man sagen, dass es unser Gedächtnis ist, das uns sagt, wer wir sind, ohne dass dabei verloren geht, wer wir einst waren.
Wenn wir diesen Entwicklungsprozess verstehen, können wir bedenkenlos gedanklich in die Vergangenheit zurück reisen ohne vor der Gegenwart zu fliehen.
"Es gibt keine schlimmere Nostalgie als die, die sich nach etwas sehnt, was niemals existierte." Unbekannt
was ist über NOstalgie gesagt worden?
“You can go other places, all right - you can live on the other side of the world, but you can't ever leave home” Sue Monk Kidd
“It is strange how we hold on to the pieces of the past while we wait for our futures.” Ally Condie
“There comes a time in your life when you have to choose to turn the page, write another book or simply close it.” Shannon L. Alder
“Every act of rebellion expresses a nostalgia for innocence and an appeal to the essence of being.” Albert Camus
“when we were kids
laying around the lawn
on our
bellies
we often talked
about
how
we'd like to
die
and
we all
agreed on the
same
thing;
we'd all
like to die
fucking
(although
none of us
had
done any
fucking)
and now
that
we are hardly
kids
any longer
we think more
about
how
not to
die
and
although
we're
ready
most of
us
would
prefer to
do it
alone
under the
sheets
now
that
most of
us
have fucked
our lives
away.” Charles Bukowski
QUELLEN und Inspirationen: Leben,
Wikipedia.org, Youtube.com, Goodreads.com & Gedankenwelt.de.