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THEMATisch | No31 | EMOTIONALE UNSICHERHEIT


"Es erfordert mehr Mut, seine Unsicherheit zu zeigen, als sie zu verbergen. Es erfordert mehr Stärke, sich auf Menschen einzulassen, als sie zu beherrschen, mehr Männlichkeit, nach wohl durchdachten Prinzipien zu leben, statt automatisch zu reagieren. Der wirklich starke Mann zeigt sich im seelischen und spirituellen Bereich, nicht im Muskelspiel und in unreifem Denken."

 

Unbekannt



Was bedeutet EMOTION? - by wikipedia

Emotion bezeichnet eine Gemütsbewegung im Sinne eines Affektes. Sie ist ein psychophysiologisches, auch psychisches Phänomen, das durch die bewusste oder unbewusste Wahrnehmung eines Ereignisses oder einer Situation ausgelöst wird. Das Wahrnehmen geht einher mit physiologischen Veränderungen, spezifischen Kognitionen, subjektivem Gefühlserleben und reaktiver Verhaltenstendenz des Menschen.


Was bedeutet unsicherheit? - by wikipedia

Als Unsicherheit bezeichnet man einen bewusst wahrgenommenen Mangel an Sicherheit oder (im wissenschaftlichen Kontext) an Reliabilität und Validität. Ein tatsächlicher Mangel an Sicherheit wird auch als Gefahr bezeichnet.



Wenn uns mangelndes Selbstbewusstsein schwächt

Es ist eine schwere Last, das Leben mit emotionaler Unsicherheit bestreiten zu müssen. Es behindert unser persönliches Glück, wenn wir alles, und besonders uns selbst, anzweifeln. Wenn wir ängstlich und ohne Selbstbewusstsein durchs Leben gehen und keine Entscheidungen treffen können, ist das, als würden wir auf einem Hochseil balancieren, während wir tausend Bälle jonglieren müssen.

 

Diese Unsicherheit begleitet uns vielleicht seit unserer Kindheit. Sie kann das Ergebnis einer unglücklichen Kindheit sein. Vielleicht haben wir uns als Kind nicht beschützt oder sicher gefühlt. Andererseits rührt unsere Unsicherheit möglicherweise vom anderen Extrem: Vielleicht haben uns unsere Eltern zu sehr behütet, als wir klein waren, und uns das Gefühl vermittelt, dass wir minderwertig und unwichtig wären. Unsicherheit kann auch in prägenden traumatischen Situationen entstehen.

 

Emotionale Unsicherheit ist der größte Feind von Fortschritt, das größte Hindernis vor Selbstwertgefühl und die höchste Hürde, um feste Bindungen aufzubauen. Wenn wir es zulassen, dass emotionale Unsicherheit unseren Kopf regiert, dann übernehmen Kritik und ständige Selbstzweifel die Macht. Wir können uns aber schützen, damit das nicht passiert. Wenn wir uns bereits emotional unsicher fühlen, können wir anfangen, unsere Sicherheit wieder aufzubauen. Sehen wir uns das genauer an.

 

 

„Misstrauen ist die Mutter der Unsicherheit.“

Aristophanes


Was ist emotionale Unsicherheit?

Emotionale Unsicherheit kommt daher, dass wir ständig unsere eigenen Fähigkeiten, Gefühle und Handlungen anzweifeln. Es ist permanenter Zweifel, der uns lähmt. Wenn wir emotional instabil sind, brauchen wir die Bestätigung von anderen Menschen, um ein falsches Glücksgefühl zu erreichen.

 

Natürlich sind Unsicherheit und Unbestimmtheit ein Teil des Lebens. Der spanische Philosoph und Schriftsteller Ortega y Gasset meinte zwar, dass radikale Unsicherheit jederzeit verschwinden könne. Das Problem ist aber, dass wir uns unserer Unsicherheiten nicht immer bewusst sind. Wir verbringen unsere Zeit mit Planen und Organisieren und erschaffen so eine Illusion der Zukunft. Wir sind so sicher, dass alles so passieren würde, wie wir das erwarten. Doch plötzlich, wenn diese Erwartung in tausend Teile zerbricht, müssen wir die Scherben aufsammeln und einen neuen Plan fassen.


Mit einem gewissen Maß an Unsicherheit leben

Wenn wir akzeptieren, dass alles sich innerhalb von Sekunden ändern kann, können wir vielleicht intensiver im Hier und Jetzt leben. Trotzdem bedeutet das nicht, dass wir Unsicherheit als unseren Freund oder Begleiter wählen müssen. Nein, wir beziehen den Gedanken von Unsicherheit einfach mit ein. Wir müssen uns an den Gedanken gewöhnen, dass Unsicherheit oder Instabilität sich jederzeit einschleichen können. Das Beste, was wir tun können, ist, darauf vorbereitet zu sein. 

 

Bedeutet das, dass es besser ist, unsicher zu sein und nichts als gegeben hinzunehmen? Nein, wir meinen nur, dass wir besser nicht in einer eingebildeten perfekten Welt leben sollten, wo nichts jemals schiefläuft. Übertriebene emotionale Unsicherheit ist jedoch schädlich. Abgesehen davon, dass sie unser Selbstbewusstsein untergräbt, kann sie sich auf alle Aspekte des Lebens ausweiten. Wie sollen wir weitermachen, wenn wir uns bei nichts sicher sind?

 

Das Wichtigste ist, den Unterschied zwischen allgemeiner Unsicherheit und einer extremen emotionalen Unsicherheit zu kennen. Emotionale Unsicherheit ist ein sehr konkreter Zustand, der damit zu tun hat, wie wir uns selbst sehen und wertschätzen. Emotionale Unsicherheit begleitet uns und lässt uns das Leben ganz anders sehen. Sie führt dazu, dass wir uns selbst nicht vertrauen und die Bestätigung von anderen brauchen, um uns gut zu fühlen.


Welche Eigenschaften haben emotional unsichere Menschen?

Um besser verstehen zu können, wie emotionale Unsicherheit unsere Welt und uns selbst beeinflusst, müssen wir verstehen, was eine unsichere Person überhaupt ist. Hier sind die häufigsten Eigenschaften von emotional unsicheren Menschen:

  • Niedriges Selbstwertgefühl
  • Tendenz, perfektionistisch und ehrgeizig zu sein
  • Angst vor Kritik, Urteilen und Bewertungen durch andere
  • Ständiges Bedürfnis, die eigenen Erfolge vorzuzeigen und dafür Lob zu erhalten. Unsichere Menschen fühlen sich nur so wertvoll und kompetent.
  • Falsche Bescheidenheit
  • Solche Menschen nehmen oft eine Abwehrhaltung ein.
  • Sie versuchen, Zweifel und Unsicherheit in anderen zu säen.
  • Sie misstrauen sich selbst auf fundamentaler Ebene.

 

„Misstrauen ist ein Zeichen von Schwäche.“

Indira Gandhi


Im Kopf einer emotional unsicheren Person

Unsichere Menschen handeln und denken meist so, als würden sie ständig einen inneren Kampf ausfechten. Dieser ist ein Kampf zwischen ihrem Bedürfnis, sich hervorzuheben und anderen zu beweisen, und ihrem tiefsitzenden Gefühl von Schwäche und Nutzlosigkeit.

 

Der österreichische Psychoanalytiker Alfred Adler definierte den Begriff des Minderwertigkeitskomplexes, um diesen Typus Mensch zu beschreiben. Er glaubte, dass unsichere Menschen ständig nach Überlegenheit trachten. Dieses Bedürfnis nach Überlegenheit könne einen negativen Einfluss auf Beziehungen haben. Die Unsicherheit dieser Menschen mache auch andere unglücklich. Außerdem ordnete Adler dieses Verhalten als für Neurosen typisch ein.

 

Es fallen jedoch nicht alle unsicheren Menschen in diese Kategorie. Es hängt alles davon ab, wie sehr sie ihren eigenen Fähigkeiten und Leistungen misstrauen.


Strategien, um mit emotionaler Unsicherheit umzugehen

Es ist möglich, unsere ständigen Selbstzweifel und Unsicherheiten loszuwerden. Es muss uns allerdings bewusst sein, dass es Arbeit ist. Vor allem, wenn wir aber gewöhnt sind, uns selbst ständig zu unterschätzen, dann kann der Prozess länger dauern.

 

Eine starke Säule, die uns vor dem Tief der emotionalen Unsicherheit bewahrt, ist der Glaube an uns selbst. Um einen schmerzhaften Rückfall zu vermeiden, müssen wir jeden Tag daran arbeiten, uns zu bessern. Um gesund zu werden, müssen wir einige Dinge im Kopf behalten:

  • Vermeide Vergleiche mit anderen.
  • Nimm sowohl deine Stärken als auch deine Schwächen an.
  • Suche keine Bestätigung von anderen.
  • Nimm Kritik nicht persönlich.
  • Heile die Wunden der Vergangenheit. Sie sind der Keim von Sorge und beständigen Zweifeln.
  • Entwickle einen Sinn für Humor.
  • Erkenne jeden Schritt in die richtige Richtung an.
  • Höre auf, zu glauben, dass du perfekt sein müsstest.
  • Achte auf deinen inneren Dialog.

 

Jetzt weißt du, wie es geht. Warum beginnst du nicht mit deiner Reise? 

 

Die eigene Wertschätzung ist das schönste Geschenk, das wir uns machen können.

Wenn wir uns selbst und unseren Fähigkeiten vertrauen, entwickeln wir uns menschlich ein großes Stück weiter.



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