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AUGEN AUF | No9 | Platon


"Die Philosophie bietet mir einen Hafen, während ich andere mit den Stürmen kämpfen sehe."



Wer war platon?

Platon (altgriechisch Πλάτων Plátōn, latinisiert Plato; * 428/427 v. Chr. in Athen oder Aigina; † 348/347 v. Chr. in Athen) war ein antiker griechischer Philosoph. Er war Schüler des Sokrates, dessen Denken und Methode er in vielen seiner Werke schilderte. Die Vielseitigkeit seiner Begabungen und die Originalität seiner wegweisenden Leistungen als Denker und Schriftsteller machten Platon zu einer der bekanntesten und einflussreichsten Persönlichkeiten der Geistesgeschichte. In der Metaphysik und Erkenntnistheorie, in der Ethik, Anthropologie, Staatstheorie, Kosmologie, Kunsttheorie und Sprachphilosophie setzte er Maßstäbe auch für diejenigen, die ihm – wie sein Schüler Aristoteles – in zentralen Fragen widersprachen.


PLATONISMUS - bitte was?

Platonismus und Platoniker (Anhänger des Platonismus) sind Begriffe, die in verschiedenen Bedeutungen verwendet werden. Im engeren, stärker geschichtlich geprägten Sinn versteht man unter Platonismus die Lehre des antiken griechischen Philosophen Platon und unter Platonikern die antiken Philosophen, die sich zu dieser Lehre bekannten. Im erweiterten Sinn bezeichnet man als Platoniker auch mittelalterliche und neuzeitliche Philosophen, die nur einzelne wesentliche Elemente von Platons Lehre übernommen haben bzw. einzelne Überzeugungen mit Platon teilen. Im weitesten, rein systematischen Sinn wird der Begriff Platonismus heute für alle philosophischen Lehren verwendet, die ein bestimmtes Kernmerkmal mit Platons Philosophie gemeinsam haben, auch wenn sie sich ansonsten stark von ihr unterscheiden. Dieses Merkmal wird unterschiedlich definiert und gilt dann gemäß der jeweiligen Definition als konstitutiv für den Platonismus.

 

Als Platoniker werden nicht nur Fachphilosophen bezeichnet, sondern auch Dichter, Theologen und andere Intellektuelle, deren Weltanschauung wesentliche Übereinstimmungen mit Konzepten des Platonismus aufweist.


zitate von platon

"Wenn die Seele denkt, tut sie nichts anderes als sich unterreden, indem sie sich selbst fragt und beantwortet, bejaht und verneint."

 

"Den Guten nenne ich glücklich. Wer aber Unrecht tut, den nenne ich unglücklich."

 

"Einem Kind, das die Dunkelheit fürchtet, verzeiht man gern; tragisch wird es erst, wenn Männer das Licht fürchten."

 

"Die Dichtkunst scheint dem Verstand aller derer gefährlich zu sein, die nicht im Besitze des Gegenmittels sind, nämlich der Erkenntnis der wirklichen Welt."

 

"Die Heilkunst ist in der Hauptsache nichts anderes als die Kenntnis der Liebesregungen des Leibes in Bezug auf Füllung und Leerung."


Platonische Liebe

Für die unterschiedlichen Sachverhalte, die im Deutschen mit dem Begriff „Liebe“ bezeichnet werden, gibt es im Altgriechischen differenzierende Bezeichnungen: Eros (die mit heftigem Begehren verbundene „erotische“ Liebe), Philia (milde, freundschaftliche Liebe, Zuneigung) und Agape (wohlwollende Liebe ohne das Motiv, dass der Liebende etwas vom Geliebten begehrt).

 

Bei Platons Konzept, insoweit es der Ausgangspunkt für die später „platonisch“ genannte Liebe ist, geht es um den Eros. Dabei verspürt der Liebende in sich einen schwerwiegenden Mangel. Daher strebt er intensiv nach etwas, was diesen Mangel ausgleichen könnte und aus diesem Grund zum Objekt seiner Liebe wird. Dieses Objekt will er erlangen, er will sich mit ihm verbinden oder es sich aneignen. Somit ist ein Hauptmerkmal einer im eigentlichen Wortsinn „platonischen“ Liebe, dass sie erotisch ist, das heißt, dass der Liebende das Objekt seiner Liebe heftig begehrt. Dieses Begehren ist die Triebkraft seines Handelns.

 

 

Platon setzt sich in seinen Schriften nicht nur mit dem Eros auseinander, sondern auch mit einer freundschaftlichen oder familiären Liebe, deren Merkmal nicht erotisches Begehren, sondern nur eine dauerhafte Zuneigung ist. Für die Entstehung und Geschichte des Begriffs „platonische Liebe“ ist diese Thematik aber kaum von Bedeutung, denn die Wurzel der später „platonisch“ genannten Liebe ist der Eros, bei dem es aus der Sicht des begehrenden Liebenden um ein Gefälle zwischen eigenem Mangel und fremder Fülle geht.



Lebensgeschichte von platon

PLATON war ein griechischer Philosoph und wahrscheinlich der einflussreichste Denker der abendländischen Philosophie. Als Schüler von SOKRATES bekannte er sich zu der von SOKRATES gelehrten erkenntnistheoretischen Philosphie, insbesondere den ethischen Ansätzen, und zu den speziellen Lehrmethoden. Das fand Ausdruck in seinem Werk, einer Vielzahl von in („sokratischer“) Dialogform verfassten Schriftstücken, die zugleich die Hauptquelle für Informationen über das Leben und die philosophischen Lehren des SOKRATES sind.

 

PLATON ist besonders bekannt für die von ihm entwickelte „Ideenlehre“ und für seine Visionen vom „idealen Staat“. Er gründete mit der „Akademia“ die erste philosophische Universität Europas, die bis ins Jahr 529 n. Chr. bestand. PLATONs Lehren entfalteten ihre Wirkung über Jahrhunderte hinweg von der antiken Philosophie über das Christentum und die islamische Gedankenwelt des Mittelalters sowie die Renaissance bis hin in das 20. Jahrhundert.

 

Im Zentrum von PLATONs Philosophie steht seine Ideen- bzw. Formenlehre. Auch seine erkenntnistheoretischen Schriften, d.h. die Schriften zur Ethik, Psychologie, Staatslehre und Kunst können nur vor dem Hintergrund dieser Ideenlehre verstanden werden.

 

Zur Lebensgeschichte PLATONs ist relativ viel bekannt. Er wurde um 428, nach manchen Quellen evtl. 427 v. Chr. in Athen als Sohn einer einflussreichen Aristokratenfamilie geboren. Sein eigentlicher Name war ARISTOKLES. PLATON (griech.: breit) war nur sein Spitzname, der ihm vermutlich wegen seiner breiten Schultern gegeben wurde.

 

PLATONs Vater war ARISTON. Er soll angeblich ein Nachkomme der frühen Könige von Athen gewesen sein. Platons Mutter war PERIKTIONE. Sie war entfernt mit SOLON verwandt, einem bekannten Athener Staatsmann aus dem 6. Jahrhundert v. Chr. Nach dem frühen Tod von ARISTON heiratete PERIKTIONE erneut. Ihr zweiter Ehemann war PYRILAMPES, ein Freund des PERIKLES.

 

Es ist überliefert, dass PLATON als junger Mann ein begeisterter Ringer war und sogar zweimal die Isthmischen Spiele gewann. Er träumte davon, Dramatiker zu werden. Da jedoch seine Theaterstücke nicht erfolgreich waren, wandte er sich mit 20 Jahren standesgemäß der Politik zu. Auch hier fand er nicht die erhoffte Befriedigung, da die politische Führung Athens nicht seinen Vorstellungen entsprach.

 

PLATON schloss sich 407 v. Chr. dem Kreis um den Philosophen SOKRATES an; er wurde einer seiner interessiertesten Schüler und ein bekennender Vertreter der von SOKRATES gelehrten Philosophie, insbesondere seiner Ethik, sowie seiner speziellen Lehrmethoden.

 

SOKRATES wurde 399 v. Chr. wegen Gotteslästerung (Einführung neuer Götter) und der Verführung der Jugend angeklagt und hingerichtet. Als sein Anhänger verurteilte PLATON die Hinrichtung. Da er deswegen nunmehr um seine eigene Sicherheit fürchten musste, verließ er Athen.

 

Er reiste zunächst in die griechische Stadt Megara. Hier hielt er sich drei Jahre lang auf und studierte Logik bei EUKLID. Danach ging er nach Nordafrika, anschließend nach Ägypten. Nicht sicher belegt ist sein Aufenthalt in Indien, wo er möglicherweise die indische Mystik kennenlernte. Belegt sind seine Reisen nach Italien und Sizilien, das er 389 v. Chr. erreichte und wo er sich vor allem mit der Lehre des PYTHAGORAS beschäftigte (Grundgedanke: Das gesamte Dasein unterliegt einer genauen mathematischen Ordnung.).

 

Mit etwa 40 Jahren kam PLATON an den Hof des DIONYSIOS in Syrakus. PLATONs Versuch, den unberechenbaren Tyrannen zu einem weisen und gerechten Herrscher umzuerziehen, endete damit, dass ihn DIONYSIOS als Sklave verkaufen ließ. Nur weil ein Freund ihn freikaufte, entkam PLATON einem lebenslangen Sklavenschicksal.

 

PLATON kehrte nach Athen zurück. Mithilfe wohlhabender Gönner eröffnete er außerhalb der Stadt eine Schule und nannte sie, nach dem örtlichen Halbgott Akademus, „Akademia“. Diese Akademie war praktisch die erste Universität Europas. Gelehrt wurde neben politischer Theorie und Philosophie auch Astronomie, Biologie, Mathematik und Gymnastik. Der Besuch der Akademie war kostenlos. Die Schüler waren sowohl Männer wie Frauen, der berühmteste unter ihnen war ARISTOTELES. In dieser Zeit fuhr PLATON damit fort, philosophische Texte zu schreiben, womit er bereits vor seiner Heimkehr nach Athen auf seinen Reisen begonnen hatte.

 

 

367 v. Chr. ging PLATON noch einmal nach Sizilien, in der Hoffnung, den nunmehr in Syrakus herrschenden Sohn von DIONYSIOS, DIONYSIOS II., philosophisch erziehen zu können. Der Versuch misslang abermals, PLATON fand sich bald im Gefängnis wieder. Er konnte fliehen, doch er gab von nun an seine Hoffnung auf, durch die Verbindung der Philosophie mit dem praktischen politischen Leben einen idealen Staat zu verwirklichen (politische Theorie Platons). PLATON starb ca. 347 v. Chr. in Athen.


IDEENLEHRE PLATONS

Das Zentrum der Philosophie von PLATON und die Basis auch für alle seine Schriften auf dem Gebiet der Erkenntnistheorie bildet seine Ideenlehre bzw. Formenlehre.

 

Die Ideenlehre PLATONs war das Ergebnis seiner lebenslangen Suche nach dem Unterschied zwischen der ewigen Wahrheit und dem, was der Mensch in der sichtbaren Welt wahrnimmt. Mithilfe seiner „Zwei-Welten-Theorie“ (Bild 2) versuchte er, zu beantworten, wie man etwas erkennen kann und warum die Dinge so sind, wie sie sind.

 

PLATON kam zu der Überzeugung, dass es für alles auf dieser Welt ein perfektes (ideales) Vorbild in der „Welt der Ideen (oder Formen)“ gibt. Die „Welt der Ideen“ bezeichnete er als die Heimat der ewigen Wahrheit. In ihr befindet sich das „Urbild“ der Welt. Auf der Erde dagegen – der „Sinnenwelt“ – erscheinen dem Menschen nur die unvollkommenen „Abbildungen“ der idealen „Ideen“. Jedoch besitzt der Mensch die angeborene Fähigkeit, sich an seinen einstigen Aufenthalt in der „Welt der Ideen“ zu erinnern. Das ist der Grund dafür, dass ein unvollkommenes Abbild, wie es der Mensch auf der Erde wahrnimmt, beim richtigen Namen genannt wird. So wird z.B. ein Stuhl immer als Stuhl erkannt, egal, aus welchem Material, wie hoch oder niedrig er ist, ob er eine Lehne hat oder nicht, weil er als unveränderliches Ding in der Welt der Ideen oder Formen existiert. Erkannt werden kann er nur von der Vernunft. Da die Ideen vollkommen und beständig sind und da sie Modelle sind, sind sie für PLATON wirklicher als die Dinge der Erscheinungswelt. D.h., die „Idee“ bzw. „Form“ „Stuhl“ in der Heimat der ewigen Wahrheit ist wirklicher (realer) als ein für den Menschen sichtbarer Stuhl auf der Erde. Real erscheint das gewöhnliche Ding „Stuhl“ der Erscheinungswelt nur aufgrund seiner Ähnlichkeit mit dem Modell in der „Welt der Ideen“.

 

PLATON weitete seine Theorie auch auf andere Gebiete, insbesondere auf das der Ethikaus. Dadurch versucht er zu erklären, warum oft viele unterschiedliche Dinge oder Ereignisse mit demselben Allgemeinbegriff bezeichnet werden. So kann ein Ding „schön“ sein, weil es der „Idee des Schönen“ entspricht – egal, ob es sich um eine Blume oder um einen Sonnenuntergang handelt. Eine Handlung wird als „tapfer“ bezeichnet, wenn sie an der „Idee der Tapferkeit“ beteiligt ist usw.

 

Generell existiert nach PLATON alles, was der Welt des Raumes und der Zeit angehört, allein aufgrund seiner Beteiligung an der allgemeinen Idee.

 


ERKENNTNISLEHRE PLATONS

PLATONs Ideenlehre ist untrennbar verbunden mit seiner Erkenntnislehre. Als Schüler von SOKRATES war PLATON überzeugt davon, dass Erkenntnis möglich ist. Gegenstand der Erkenntnis war für ihn nur das (seiner Meinung nach ewige und unveränderliche) wahrhaft Wirkliche, nicht das bloße Scheinbild der Wirklichkeit. Nach PLATON ist daher Erkenntnis aufgrund bloßer Sinneswahrnehmungen nicht möglich, da von Sinneswahrnehmungen abgeleitete Behauptungen nur mehr oder weniger wahrscheinlich sein können, aber nicht sicher sind. Grund dafür sei u.a. die Tatsache, dass die Dinge der Sinneserfahrung veränderliche Erscheinungen der physischen Welt sind und daher nicht genau erkannt werden könnten.

 

Die Erkenntnislehre PLATONs findet sich in seiner „Politeia“. Beispielsweise bespricht er das Bild der geteilten Linie und unterscheidet hier zwei Stufen des Erkennens:

 

die Meinung und

die Erkenntnis.

 

Danach sind Behauptungen oder Aussagen über die physische oder sichtbare Welt (allgemeine Beobachtungen, Sätze der Wissenschaft) nur mehr oder weniger begründete Meinungen, die nicht als echte Erkenntnis bezeichnet werden können. Erkenntnis stützt sich nach PLATON in erster Linie auf die Vernunft. Nur die Vernunft gewähre intellektuelle Einblicke, die sicher sind, weil es Einblicke in die Welt der ewigen Ideen oder Formen sind, aus denen sich die wirkliche Welt zusammensetze.

 

Im Höhlengleichnis vergleicht PLATON das irdische Dasein mit einem Leben in einer Höhle, in der die Menschen seit ihrer frühesten Kindheit festgebunden sind. Sie können sich nicht bewegen und nicht einmal den Kopf drehen, sodass ihr Gesichtskreis eingeschränkt ist, sie also weder einander noch hinter sich sehen können, wo sich das wahre Licht befindet. Im Gesichtsfeld liegt einzig und allein eine Höhlenwand, auf der die Schatten von Modellen zu sehen sind, die an einer Lichtquelle vorbeigetragen werden. Einer der Gefangenen entflieht aus der Höhle und sieht im Sonnenlicht zum ersten Mal die wirkliche Welt. Er überbringt den anderen die Kunde, dass alles bisher Gesehene nur Schatten gewesen seien und dass sie die wirkliche Welt sehen würden, wenn sie bereit wären, sich von den Fesseln zu befreien. PLATON wählt die Höhle als Symbol für die physische Welt der Erscheinungen und die sonnendurchflutete Außenwelt als Symbol für die wirkliche Welt, die Welt der Ideen, dem wahren Gegenstand der Erkenntnis.


Politische Theorie PLATONs

Auch die politischen Systeme der Erde, egal, ob Monarchie, Oligarchie, Diktatur oder Demokratie, sind PLATONs Ansicht nach nichts anderes als die unvollkommenen Abbildungen der idealen Gesellschaft. Die politische Theorie PLATONs besagt, dass in der idealen Gesellschaft Philosophen herrschen. Er beschreibt sein Ideal in der „Politeia“. Danach setzt sich der ideale Staat aus drei Ständen zusammen: aus Herrschern, Kriegern und Gewerbetreibenden. Der Stand der Gewerbetreibenden ist für die wirtschaftliche Struktur des Staates zuständig, der Stand der Krieger für die Sicherheit des Volkes, der Stand der Herrscher (Philosophen, weise Könige) für die politische Leitung. Diese Standeseinteilung gründet sich auf die traditionellen griechischen Tugenden: Mäßigung als die einzigartige Tugend der Gewerbetreibenden, Tapferkeit als die typische Tugend des Kriegerstandes und Weisheit als charakteristisch für die Herrschenden. Die vierte Tugend ist die Gerechtigkeit; sie entspricht der Gesellschaft als Ganzem. Ein gerechter Staat zeichnet sich dadurch aus, dass jeder Stand seinen Aufgaben nachkommt, ohne dabei die Tätigkeit der anderen Stände zu beeinträchtigen.

 

Die weitere Beschreibung des idealen Staates entspricht allerdings praktisch der eines totalitären Systems. Danach dürfen nur vom Staat Ausgewählte (die „Wertvollsten“) Nachwuchs zeugen, um die „Rasse vollkommen gut zu erhalten“. Dieser Nachwuchs wird in strengen Internaten aufgezogen. Der berufliche Werdegang, also der zukünftige Stand der Kinder ist abhängig von den individuellen Fähigkeiten und beruflichen Leistungen. Der Stand eines Individuums soll also durch seine Erziehung bestimmt werden, wobei das Ziel der Erziehung die Weisheit ist.


platons werke

Die Werke PLATONs sind in Dialogform geschrieben. Dabei tragen zwei oder mehrere Personen ihre philosophischen Gedanken vor und diskutieren sie im Gespräch miteinander. PLATON werden insgesamt 35 Dialoge und 13 Briefe zugeschrieben. Die Zuordnung einiger Dialoge sowie der meisten Briefe ist allerdings umstritten.

 

Die frühesten Dialoge sind nach der Methode der sokratischen Dialektik aufgebaut. Der jeweilige Gesprächspartner von SOKRATES behauptet, ein umfassendes Wissen zu besitzen. SOKRATES dagegen täuscht Unwissenheit vor und sucht Hilfe beim Wissenden. Dabei stellt er seine Fragen so, dass sein Dialogpartner erkennen muss, dass sein vorgegebenes Wissen nicht ausreicht, was praktisch bedeutet, dass SOKRATES der Weisere von beiden ist, denn er weiß ja wenigstens, dass er nichts weiß – eine Erkenntnis, die der erste Schritt zur Weisheit ist.

 

Die philosophischen Ideen in den mittleren und späten Dialogen werden PLATON selbst zugeschrieben, auch wenn SOKRATES noch häufig als Hauptgestalt auftritt. Aus den Dialogen PLATONs stammen die meisten Informationen über das Leben und philosophische Gedankengut von SOKRATES, der selbst keine Schriften hinterlassen hat. Die Dialoge, in denen SOKRATES als Hauptdarsteller auftritt, sind auch als PLATONs „Sokratische Dialoge“ bekannt geworden.

 

Frühe Dialoge

Charmides (Beschreibung der Besonnenheit)

Lysis (Gespräche über die Freundschaft)

Laches (Untersuchung zur Bedeutung der Tapferkeit)

Protagoras (Verteidigung der These, dass Tugend Wissen und lehrbar sei)

Euthyphron (Betrachtungen über das Wesen der Frömmigkeit)

das erste Buch der Politeia (Beschreibung des gerechten Staates).

 

Mittlere Dialoge

Gorgias (Betrachtungen zu ethischen Fragen)

Menon (Diskussion über das Wesen der Erkenntnis)

Apologia (SOKRATES' Verteidigungsrede vor Gericht)

Kriton (SOKRATES' Verteidigung der Befolgung der staatlichen Gesetze)

Phaidon (SOKRATES' Todesszene, Besprechung der Theorie der Formen, des Wesens der Seele und der Frage der Unsterblichkeit)

Symposion (Gespräche über Schönheit und Liebe)

die Politeia (Beschreibung des gerechten Staates).

 

Späte Dialoge

Theaitetos (Betrachtungen zum Unterschied zwischen Erkenntnis und Sinneswahrnehmung)

Parmenides (kritische Betrachtung der Ideenlehre)

Sophistes (Betrachtungen zur Formen- bzw. Ideenlehre)

Philebos (Besprechung zum Verhältnis von der Lust und dem Guten)

Timaios (Anschauungen zu Naturwissenschaft und Kosmologie)

Nomoi (Analyse politischer und sozialer Fragen)



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