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THEMAtisch | No3 | Zahlenspiel von 1 bis 10


Zahlen sind geheimnisvoll und werden oft unterschätzt.

Es gibt interessante Verbindungen von Zahlen und Ideen. 


 

1 Gedanke

Die Zahl 1 bezeichnet das männliche allen Seins. Es ist gebend und erhält sich vieles. 1 ist aktiv und fruchtbar. 

 

Der Gedanke ist das mehr oder weniger erstarrte, abgestorbene Produkt des lebendigen Denkens, wobei deutlich zwischen der subjektiven Form seines Auftretens im Bewusstsein, etwa als Vorstellung, und seinem objektiven Gehalt unterschieden werden muss. Durch die Gedanken werden wir uns des Denkens überhaupt erst bewusst, denn den lebendigen Denkprozess beobachten wir normalerweise nicht, jedenfalls nicht in seiner vollen Tiefe, sondern erst die Produkte, die er hervorbringt, nämlich die Gedanken.

 

„Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten, sie fliehen vorbei, wie nächtliche Schatten. Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen, es bleibet dabei: die Gedanken sind frei.“


2 Pole

Die Zahl 2 ist das weibliche Prinzip. Nehmend, liebend und Frei im Denken. Schöpferisch und kann sich vermehren und gebähren. 

 

"Alles ist zwiefach, alles hat zwei Pole, alles hat sein Paar von Gegensätzlichkeiten, gleich und ungleich ist dasselbe, Gegensätze sind identisch in der Natur, nur verschieden im Grad. Extreme berühren sich, alle Wahrheiten sind nur halbe Wahrheiten, alle Widersprüche können miteinander in Einklang gebracht werden." (Kybalion)


3 Einigkeit

Die Zahl 3 ist die Kombination aus 1 und 2. Das Produkt als Eigenständiges Wesen, ist beziehend, vorallem in den jungen Lebensjahren. Die 3 verhält sich eng mit der Zahl 9 und beschreibt einen „Vorgang“.

 

Der Begriff „Dreieinigkeit“ oder „Dreifaltigkeit“ findet sich so nicht in der Bibel, aber er fasst gut zusammen, was sie über Gott aussagt. In der Bibel wird uns Gott vorgestellt als der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Gleichzeitig wird immer wieder betont, dass es nur einen Gott gibt. Die Bezeichnung „Dreieinigkeit“ trifft also den Nagel auf den Kopf! Sie drückt aus, was die Bibel uns über Gott offenbart: Dass er in drei Personen präsent ist, die doch das gleiche göttliche Wesen darstellen..

Es gibt ein paar interessante Versuche, diese Dreieinigkeit zu veranschaulichen. Nehmen wir zum Beispiel Wasser (H2O): Es existiert in verschiedenen Aggregatzuständen, nämlich als Wasser, Eis oder Dampf. Die Erscheinungsformen sind sehr verschieden, aber das Wesen ist das Gleiche: H2O. Ein anderer Vergleich ist die Wärme: Sie kann in Form von Strahlung auftreten, als Wärmestrom oder auch in festen Körpern geleitet werden.

In der Bibel steht: Der Sohn (Jesus) ist ganz Gott. Der Vater ist ganz Gott. Und der Heilige Geist ist völlig ganz Gott. Trotzdem gibt es nur einen Gott. Mit unserem begrenzten Horizont ist das schwer zu begreifen. Aber schon ganz am Anfang wird Gott so beschrieben! Achtet mal auf die Pronomen im Plural schon im Schöpfungsbericht: „Und Gott sprach: Lasst uns Menschen machen nach unserem Bilde ...“ (1. Mose 1,26)


4 Elemente

Nach der Vier-Elemente-Lehre besteht alles Sein aus den vier Grundelementen Feuer, Wasser, Luft und Erde. Zudem gleicht es, je nach Ansicht auch dem Jahreszeitenwechsel. Die Vier ist die Zahl des Lebens/Erfahrens. 

 

Der griechische Philosoph Thales von Milet in Ionien vertrat die Ansicht, dass alle Stoffe nur verschiedene Aspekte des Urstoffes Wasser darstellen, denn Wasser war seiner Ansicht nach in größter Menge vorhanden. Er stellte sich vor, dass die Erde als flache Scheibe auf Wasser schwimmen würde und dass auch über dem Halbkugeligen Himmelsgewölbe Wasser vorhanden sei. Seine Theorien fanden große Anerkennung, es wurde jedoch angefochten, dass Wasser der Urstoff sei. In den folgenden Jahrhunderten führten astronomische Überlegungen in Griechenland zu dem Schluss, dass der Himmel eine Kugel sei, in dessen Mitte sich die ebenfalls kugelförmige Erde befinde.

Anaximenes - ebenfalls aus Milet - kam zu dem Schluss, dass die Luft der Urstoff sei und zum Mittelpunkt des Universums hin zusammengepresst werde, wodurch die anderen Elemente Wasser und Erde entständen.

 

Heraklit aus der Nachbarstadt Ephesus war der Ansicht, dass das sich stets wandelnde und verändernde Feuer der Urstoff sein müsse, da sich im Universum alles wandelt.


5 Sinne

Sie sind so lebenswichtig wie Sauerstoff und Nahrung. Sie machen Leben und Erleben möglich, dank ihnen können wir agieren und reagieren. 

 

Tasten, Sehen, Hören, Schmecken und Riechen formen unser Bewusstsein und geben unserer Umgebung ein Gesicht. Bereits während der Schwangerschaft bilden sich die Sinnesorgane aus. Die rasante Entwicklung der ersten Monate im Mutterleib gipfelt in einer Flut von Sinneseindrücken - der Geburt. Danach funktionieren die Sinne in der neuen Lebenswelt. Sie gewöhnen sich schnell ein, regen unser Gehirn an und treiben es zu Höchstleistungen.


6 Makrokosmos

Als Makrokosmos (griech. makros - groß, cosmos - das All/Welt, große Welt) wird die große kosmische Welt bezeichnet, deren Abbild der Mensch als Mikrokosmos ist. Der Makrokosmos umfasst den Tierkreis, die Planetensphären, aber letztlich auch die Elementarische Welt, in der die Elementarwesen leben und wirken.

 

"Der Makrokosmos wird von dem schauenden Bewußtsein in immer größerer Lebendigkeit gefunden, je weiter der Blick in die Vergangenheit zurück dringen vermag. Er lebt in ferner Vergangenheit so, das jede Berechnung seiner Lebensoffenbarungen da aufhört. Aus dieser Lebendigkeit heraus wird der Mensch abgesondert. Der Makrokosmos tritt immer mehr in die Sphäre des Berechenbaren ein. Damit aber erstirbt er allmählich. In dem Maße, in dem der Mensch - der Mikrokosmos - als selbständige Wesenheit aus dem Makrokosmos ersteht, erstirbt dieser. In der kosmischen Gegenwart besteht ein erstorbener Makrokosmos. Aber im Werden desselben ist nicht nur der Mensch entstanden. Es ist aus dem Makrokosmos auch die Erde erstanden." (Lit.: GA 026, S. 197)

 

Goethes Faust erwähnt in seinem berühmten Anfangsmonolog das Zeichen des Makrokosmos. In der Mitte steht der Merkur, der von einem aus zwei gleichseitigen Dreiecken gebildeten Hexagramm umgeben ist, neben dessen Spitzen die anderen klassischen Planeten Venus, Mars, Jupiter, Saturn, Sonne und Mond stehen.


7 Lebenspunkte /Chakren

Dieses System basiert auf die Beobachtung, dass im Energiesystem des Körpers sieben Haupt-Energiezentren existieren. Diese 7 Chakren durchdringen alle den physischen Körper und werden heute meist nach ihrer ungefähren anatomischen Lage bezeichnet.

 

Das 7-Chakra-System oder das System der 7 Hauptchakren geht vor allem auf die Yoga-Tradition und den Hinduismus zurück, in denen sehr ausführliche Beschreibungen zu jedem Chakra überliefert sind. Die ersten Schriften zum Thema sind über 4.000 Jahre alt und sind in ihrer Ausführlichkeit relativ einmalig, da die meisten spirituellen Traditionen mündlich und im Geheimen weitergegeben wurden. 


8 Gleichgewicht

Die Zahl Acht (8) gilt als Zahl des Gleichgewichts im Kosmos und der unendlichen Glückseligkeit.

 

Der Fixsternhimmel mit dem Tierkreis bildet die 8. Sphäre, die nach dem geozentrischen Weltbild die sieben Planetensphären, die von den Gnostikern als niedere, finstere Welt der Verderbnis aufgefasst werden. Die Ogdoas (griech. ογδοάς), die Achtheit, bildet bereits den Übergang zur überräumlichen höheren Lichtwelt des Pleromas (griech. πλήρωμα, „Fülle“), die aus der unendlichen Gottheit emanierte. Die liegende Acht ∞, die Lemniskate, ist ein Symbol für die Unendlichkeit.


9 Vollkommenheit

Die Zahl Neun (9) gilt als Zahl der Vollkommenheit, da sie dreimal die heilige Drei enthält. Da die Zahl 3 auch dem Produkt von 1 und 2 entspricht, wird es als die Vollkommenheit bezeichnet.

 

Nach dem alten geozentrischen Weltbild, wie es etwa Dante in seiner Göttlichen Komödie schildert, gibt es neun Kreise des Himmels, nämlich die sieben Planetensphären, achtens der Tierkreis und neuntens der Kristallhimmel, der auch als Primum mobile bezeichnet wird. Darüber gelagert ist noch als 10. Sphäre das Empyreum als der eigentliche Sitz Gottes und der Seligen. In der ägyptischen Mythologie gibt es die Enneade von Heliopolis, die eine Neunheit von Schöpfergöttern umfasst.

 

Es gibt auch neun geistige Hierarchien, die als erhabene Wesenheiten über dem Menschen stehen, der selbst die werdende 10. Hierarchie ist. Neun ist auch die vollständige Zahl der Wesensglieder des Menschen. Rechnet man das Ich, das in der Verstandes- oder Gemütsseele aufleuchtet, gesondert, so kommt dieses als 10. Glied dazu.


 

10 Schöpfung

Die Zahl 10, okkult gelesen als Eins aus dem Ei, bedeutet den Beginn eines neuen Schöpfungszyklus, der aus einem vorangegangenen, abgeschlossenen und bereits völlig vergeistigten Zyklus - repräsentiert durch die Zahl 0 (okkult gelesen als Ei) - hervortritt. Derart repräsentiert die 10 ein schöpfungsmächtiges, in sich vollendetes Ganzes.

 

In diesem Sinn ist etwa die Anzahl der zehn Sephiroth am Lebensbaum der Kabbala zu verstehen, aber auch die Zehn, die Pythagoras als Summe der ersten vier natürlichen Zahlen (1 + 2+ 3+ 4 = 10) aus der heiligen Tetraktys entwickelte. Im Hebräischen Alphabet wird 10 durch den Buchstaben Jod repräsentiert, der zugleich für das göttliche Ich steht. Das geozentrische Weltbild des Mittelalters umfasst insgesamt 10 Sphären, die die Erde umgeben: 7 Planetensphären, die Fixsternsphäre mit dem Tierkreis, den Kristallhimmel (das Firmament bzw. die Feste der biblischen Schöpfungsgeschichte und das Empyreum (auch Feuerhimmel genannt).