· 

ON THE ROAD | NO6 | Artist-Driver (BEP)


ONE DAY WITH | BEP - ein Erlebnisbericht, über einen Tag im Umfeld einer Band, deren Namen ich hier auch nur abgekürzt verwenden kann. Von SebastiaN.



 

Dieser Job fand 2011 in Zürich statt. Das hiess wieder mal früh raus. Um 04:40 Uhr ging es in Basel los, Richtung Autovermietung, um dort den Shuttle/Runner-Wagen abzuholen. Als ich ankam staunte ich nicht schlecht, das mein Wagen bereits bereit stand und ich sofort losfahren konnte, um kurz vor 06:00 Uhr. Als ich beim Stadion ankam, dort wo das Konzert stattfand, war ausser dem Parkdienst noch niemand da und so wartete ich im Fahrzeug auf den Production-Manager, der mich dann den Tour-Dudes zuweisen würde. Als dieser ankam, durfte ich erstmal los zum Sandwiches und Gipfeli holen. Als ich zurückkam, waren alle Mitglieder der Local und Travel Crew versammelt und warteten sehnsüchtig auf das Frühstück...

 

Also ab in die Kantine und erstmal einen Kaffe nehmen und mich beim Production-Manager zurückmelden, entschied ich. Dieser war gut gelaunt, gab mir Runner-Cash, Mobile-Phone, Laptop und brachte mich zum Office, wo die Managerin der BEP an diesem Tag Zuhause war. Sie begrüsste mich herzlich mit den Worten: „Hi, we just have a Bandpickup and some Postcards to organize, so we`ll have an easy day“. Cool, das fing gut an und ich freute mich sehr über diese Ansage. Sie schickte mich gleich zum Kaffetrinken und ich solle dann mal wiederkommen… Okay und so kam ich nach ca 30Minuten zurück. Sie schaute mich verdutzt an und fragte warum schon wieder hier sei... Ich sagte ihr, ich könne ja mal los und ein paar Postkarten organisieren, was sie schnell bejahte. Und so fuhr ich zu der Tankstelle nebenan und holte ein paar hübsche Postkarten und die zugehörigen Marken für den Versand nach Amerika. Kurze Zeit später war ich zurück und legte Sie auf Ihren den Office-Desk und schrieb Ihr einen Zettel mit meiner Mobil-Nummer, worauf ich Ihr noch versicherte, das ich in spätestens 5Minuten nach einem Anruf bei Ihr sein werde... 

 

Als ich eine Stunde lang nichts hörte, beschloss ich erneut das Office aufzusuchen. Zu meinem erstaunen kam ich nicht in den Backstage, da dort bereits gutausgebildete Security-Leute den Weg versperrten. Also lief ich rings um das Stadion zum Production-Office und wollte meine Zugangsberechtigung in Passform abholen. Dort angekommen wurde ich freundlich von der Tour-Managerin und meinem Produktions-Leiter empfangen. „Du, Sebastian, wir haben heute wenig zu tun. Möchtest du mit der Assistentin der Tour-Managerin eine Sightseeingtour machen? Sie war eben noch nie in der Schweiz“. Grinsend bejahte ich und fragte, wann ich zurück sein sollte, worauf ich keine Antwort bekam. So holte ich mit Becky noch einen Kaffee und wir gingen Richtung Auto. Bevor wir losfuhren rauchten wir eine und quatschen ein wenig.

 

Dann ging es los und ich gab mein bestes, ihr möglichst viel über die Schweiz, die Berge, die Städte und vor allem Zürich zu erzählen. Sie wollte plötzlich Shoppen gehen und so fanden wir uns sehr bald in der Innenstadt wieder, wo wir das Fahrzeug abstellen mussten. Zum Glück kam mir noch in den Sinn, das wir später noch einen Band-Pickup hatten. So fuhr ich den Wagen auf den Hotel-Parkplatz und stellte ihn dort ab - und los ging die Shopping-Tour. Also, wie diese liebe Amerikanerin einkaufen und schmachten konnte, ab Kleidern, Schmuck und wie Sie von der Stadt schwärmte – Wahnsinn! So schlenderten wir Richtung See und meine Idee war, eine kurze Seerundfahrt zu unternehmen – als das Telefon klingelte und die Tour-Managerin uns zum Hotel bat, wo die Band logierte. Wir hasteten durch die Bahnhofstrasse zum Hotel „W.“ Als wir ankamen, fuhren bereits die anderen Shuttle-Fahrer vor. Überrascht das wir schon da sind, stellten wir die Fahrzeuge für einen optimalen Personen-Einstieg bereit. Dann ging das Gewarte los. Wir übten Uns echt im Warten. 

 

Ja, wir mussten lange warten. Selbstredend waren die Fahrzeuge ein Blickfang und so versammelten sich immer mehr Leute und taten das gleiche wie wir – Warten. Sogar einem deutschen Prinzen sind wir aufgefallen (wohl auch, weil er seine Show nicht runterspulen konnte). Als nach ca 2h der Band-Security rauskam, ging es beinahe nochmal eine Stunde bis die Band dann kam. Die Musiker setzten sich in einen der Busse, die Tänzer in einen weiteren und wir warteten erneut bis die vier BEP`sler rauskamen. Dann: Gekreische ging los wie auf einer grossen Achterbahn - sie machten Fotos mit Fans und gaben Autogramme. Als sie Becky entdeckten, kamen Sie in Richtung meines Fahrzeugs und quetschten sich allesamt hinein und baten mich direkt  loszufahren. Die drei weiteren Fahrzeug fuhren Uns leer hinterher – gedacht war ein Fahrzeug pro Künstler und die Band zusammen in einem. Also fuhren wir Richtung Auftrittsort und die Band quatschte eifrig mit Becky, der Assistentin der Tour-Managements. Als wir ankamen waren bereits viele Fans vor dem Eingang und Mithilfe einer Security-Eskorte konnten wir zum Eingang wo die Band schnell in den geheimnisvollen Katakomben verschwand - UH!

 

Zeitsprung. Als mein Handy klingelte, wurde ich auf den Parkplatz gerufen, wo die Tour-Nightliner standen. Davor ein Lieferwagen mit Food und Drinks. Schnell war mir klar dass es sich um das Catering der Tour-Party handeln musste und so begannen wir die Verpflegung aufzuteilen und in die Nightliner zu verteilen – Führungen inbegriffen. Als wir fertig waren, lud Uns Becky in den Backstage ein und so schauten wir, mit den anderen Fahrern, das Konzert zu Ende. Bei Konzertende, gingen wir ins Büro zurück und trafen dort auf ein voll aufgekratztes Bandmitglied.

 

Es war sehr interessant den Künstler von der Bühne, kurz danach im Backstage zu treffen. Und die Managerin war wohl wie eine Ersatzmutter, die sich sorgsam und lieb um Ihre Lieblinge kümmerte. Es war ein echt tolles Erlebnis und am Ende gabs noch ein Shirt und ein Lob für den „brillant Job“. I got a Feeling.