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THEMAtisch | No19 | Zufall oder Schicksal


„Zufall ist Gottes Pseudonym, wenn er nicht selber unterschreiben will.“



Was bedeutet zufall?

Von Zufall spricht man dann, wenn für ein einzelnes Ereignis oder das Zusammentreffen mehrerer Ereignisse keine kausale Erklärung gegeben werden kann. Als kausale Erklärungen für Ereignisse kommen in erster Linie allgemeine Gesetzmäßigkeiten oder Absichten handelnder Personen in Frage. Die Erklärung für Zufall ist also gerade der Verzicht auf eine (kausale) Erklärung.

 

Das Wort „Zufall“ in der in diesem Artikel beschriebenen Bedeutung, kam erst im 17. Jahrhundert in allgemeinen Gebrauch und gilt unter Linguisten als vom lateinischenac-cidens in Wortform und Sinn vorgeprägt. Im deutschen Sprachraum kam Zufall (mittelhochdeutsch zuoval: „Anfall“) zuerst bei Meister Eckhart bzw. in der Sprache der Mystiker des 14. Jahrhunderts als Lehnübersetzung von accidens und scholastische Wiedergabe des aristotelischen symbebêkós vor.


was bedeutet schicksal?

Schicksal kommt aus dem altniederländischen "Schicksel" ab und bedeutet soviel wie „Fakt“, ist der Ablauf von Ereignissen im Leben des Menschen, die als von göttlichen Mächten vorherbestimmt (geschickt) oder von Zufällen bewirkt empfunden werden, mithin also der Entscheidungsfreiheit des Menschen entzogen sind.


Zufall und Schicksal?

Zufälle haben schon immer die Neugier und die Faszination angeregt. Manchmal scheint alles auf unerklärliche Weise aufeinander abgestimmt zu sein, sodass zwei Situationen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben, zueinander zu passen scheinen. Menschen haben schon immer diese zufälligen Gegebenheiten mit einer höheren Macht in Verbindung gebracht. Dies bringt uns dazu, zu fragen, ob es sich tatsächlich um Zufall oder Schicksal handelt?

 

Beide, Zufall und Schicksal, sind seit jeher Quellen der Sorgen und Fragen. Sie wurden schon aus ganz unterschiedlichen Perspektiven heraus analysiert, die von der Philosophie bis zum Okkultismus reichen. Sie haben eine Macht, die es schon von Beginn an gegeben hat. Warum sind wir geboren worden? Warum in diese Familie, in diesem Land, in diese Umstände und keine anderen? Gibt es etwas, was dies erklären kann, oder ist das Schicksal einfach nicht zu deuten?

 

„So etwas wie Zufall gibt es nicht; und was uns als einfacher Unfall erscheint, entspringt aus der tiefsten Quelle der Bestimmung.“ Friedrich Schiller

 

Sowohl das Schicksal als auch der Zufall sind zentrale Elemente einer ganzen Menge an Theorien, die von solchen, die durch Statistiken untermauert werden, bis zu denjenigen reichen, die zufällige – oder schicksalhafte – Phänomene als übernatürliche Eingriffe interpretieren. Ein Name sticht dabei besonders hervor: Carl Gustav Jung. Der Psychoanalytiker, der erst als Nachfolger von Freud und dann als Gründer seiner eigenen Schule bekannt wurde, hat einen Großteil seiner Arbeit diesen Phänomenen gewidmet. Er war derjenige, der das interessante Konzept der Synchronizität aufgestellt hat.


Was ist über Zufall und Schicksal gesagt worden?

 

Einer der ersten Menschen, der Fragen über den Zufall und das Schicksal gestellt hat, die uns überliefert sind, war wohl Hippokrates, der Vater der Medizin. Wenn es nach diesem weisen griechischen Doktor geht, dann sind alle Komponenten des Universums durch „versteckte Ähnlichkeiten“ miteinander verbunden. Mit anderen Worten gesagt, glaubte er, dass es Gesetze gäbe, die alles erklären und dass wir sie nur noch nicht alle kennen würden.

 

Arthur Schopenhauer, ein bekannter deutscher Philosoph, hat etwas Ähnliches gedacht: „Die Bestimmung eines Individuums wird sich unvermeidlich an das Schicksal eines anderen Individuums anpassen, und jeder ist der Protagonist seines eigenen Theaterstücks, während er gleichzeitig eine Rolle im Stück seines Mitmenschen spielt. Es handelt sich hierbei um etwas, was unsere Fähigkeit des Verstehens übersteigt.“

 

Mit Sigmund Freud begann sich das Konzept des „kollektiven Unbewussten“ zu verbreiten, während Carl Gustav Jung ihm eine definitive Form gab. Er definierte es als etwas, das jenseits unseres Bewusstseins allen Menschen innewohnt. Es beinhaltet Erinnerungen, Fantasien und Gelüste, die uns nicht bewusst sind, aber die sich in uns allen abspielen. Das kollektive Unbewusste ist der Ursprung der unbewussten Kommunikation zwischen den Menschen, was wiederum vieles von dem erklärt, was wir als Zufälle bezeichnen.

 

Zu einem späteren Zeitpunkt hat der Psychoanalytiker Carl Gustav Jung das Konzept der Synchronizität entwickelt, wobei er die Synchronizität als „zeitlich begrenztes, zufälliges Auftreten nicht kausaler Ereignisse“ definierte. Er bezog sich dabei auf den Zusammenfluss zweier Situationen, die sich nicht gegenseitig bedingt haben und die sich ergänzende Inhalte und Folgen haben.

 

 


Existiert das Schicksal oder ist es eine Erfindung?

Obwohl Jungs Theorie sehr attraktiv ist, ist sie nicht die einzige, die den Zufall und das Schicksal zu erklären versuchen. Freud, Vater der Psychoanalyse und Lehrer von Jung, war so ziemlich vom Gegenteil überzeugt. Seiner Ansicht nach existierte das Schicksal nicht. Er meinte, es seien die Menschen, die es durch ihr stures Beharren selbst schafften, dass alles, was passiere, eine Bedeutung erhalte. Eine andere Ursache für das, was wir gemeinhin als Schicksal bezeichnen, sei die Neurose, die Menschen dazu bringe, traumatische Situationen zu wiederholen.

 

Der klassischen Psychoanalyse zufolge hat nichts für sich selbst eine Bedeutung. Es sind die Menschen, die den Dingen die Bedeutung zuschreiben und Basis hierfür sind ihre Lüste und Traumata. Menschen neigen dazu, eine Bedeutung in Zufällen zu sehen, die es nicht gibt: „Ich ging gerade die Straße entlang, eine Stunde später als ich es eigentlich vorhatte, als ich jemanden traf, und es ergab sich dann, dass er die Liebe meines Lebens war.“  Sicher, und dasselbe ist dir auch mit zahlreichen anderen Menschen passiert, die sich nicht als die Liebe deines Lebens entpuppt haben. Tatsächlich kann auch die Vorstellung der „Liebe des Lebens“ eine Fantasie sein. Vielleicht ist es eine schöne Vorstellung, aber es bleibt eine Fantasie.

 

Neurobiologen haben entdeckt, dass bei verstärkter Dopaminfreisetzung im Gehirn das Bedürfnis danach steigt, in allem ein Muster zu sehen. Das bringt Menschen dazu, Zufällen fälschlicherweise eine Bedeutung zuzuschreiben und manchmal komische Verbindungen zwischen Dingen und Situationen herzustellen, die eigentlich nichts miteinander zu tun haben.

 

 

Vielleicht haben die Situationen, die wir als Schicksal betrachten, ihre Ursache eher in unserem Unterbewusstsein. Ohne uns dessen bewusst zu sein, versuchen wir, bestimmte Situationen zu erzeugen oder bestimmte Erfahrungen zu machen. Vielleicht sind Menschen nicht so losgelöst vom Schicksal, wie sie denken. Unsere unbewussten Fantasien und Lüste sind es, die das erschaffen, was wir Bestimmung nennen. Es ist nur so, dass es uns eine gewisse Befriedigung verschafft, wenn wir ihnen eine magische Bedeutung geben.


ZITATE über zufall und schicksal

 

"Das Schicksal nimmt nichts, was es nicht gegeben hat." Lucius Annaeus Seneca 

 

„Je planmäßiger Menschen vorgehen, desto wirksamer trifft sie der Zufall." Friedrich Dürrenmatt

 

„Zufall ist Gottes Pseudonym, wenn er nicht selber unterschreiben will.“

Anatole France

 

„Leben ist das, was passiert, während du was anderes planst.“ Margaret Miller

 

"Unsere äußeren Schicksale interessieren die Menschen, die inneren nur den Freund." Heinrich von Kleist 

 

"Es ist das Schicksal des Genies, unverstanden zu bleiben. Aber nicht jeder Unverstandene ist ein Genie." Ralph Waldo Emerson

 

„Reich oder arm - das Schicksal findet bei jedem die Stelle heraus,  wo er kitzlig ist.“ Johann Nepomuk Nestroy


Der Zufall ist keine Zufälligkeit

 

Er kommt zu jeder Stund’.

Keiner weiß den Grund.

 

Grad’ wenn man’s nicht erwartet

spontan ein neuer Zufall startet.

 

Als hätt’ man sie vorausgeseh’n

die Freunde vor der Haustür steh’n.

 

Man weiß es meistens schon,

wer d’ran ist grad’ am Telefon.

 

Briefe aus zwei Postbereichen,

deren Inhalte sich gleichen.

 

Ist auch der Zufall oftmals trüglich,

doch meistens ist er ganz vergnüglich.

 

Das führt die Menschen oft zum Lachen

bei manchen krausen Zufalls-Sachen.


Sind Schicksal und Zufall Gegensätze?

 

«Die Quantenmechanik ist sehr Achtung gebietend. Aber eine innere Stimme sagt mir, dass das noch nicht der wahre Jakob ist. Die Theorie liefert viel, aber dem Geheimnis des Alten bringt sie uns kaum näher. Jedenfalls bin ich überzeugt, dass der Alte nicht würfelt»,

 

schrieb Albert Einstein 1926 an Max Born. Bei diesen Sätzen handelt es sich nicht etwa um ein religiöses Bekenntnis Einsteins, sondern um den Ausdruck eines Unbehagens gegenüber einer neuen physikalischen Theorie, in welcher Zufall und Wahrscheinlichkeit einen Platz gefunden hatten. Damit hält Anfang des 20. Jahrhunderts eine Terminologie und eine Auffassung von Kausalität in der Physik Einzug, an die man sich in den Sozialwissenschaften bereits spätestens seit Mitte des 19. Jahrhunderts gewöhnt hatte, als man Gesetzmässigkeiten mithilfe der Statistik formulierte.

 

In einer Welt klassischer mechanischer (newtonscher) Kausalität liegt die Zukunft eigentlich immer schon in der Gegenwart eingeschlossen. Jedes Ereignis und jeder Zustand ist durch vorherige Bedingungen vorherbestimmt, und einzig die Komplexität dieser Bedingungen hindert uns daran, die Zukunft vollständig vorhersagen zu können. Die Zukunft ist das künftige Schicksal der Vergangenheit, Zufälle haben darin keinen Platz. Wenn uns dennoch mancherlei als zufällig erscheint, so liegt dies einzig an der Unzulänglichkeit unserer Auffassung. Diese seit dem 17. Jahrhundert bewährte Weltsicht änderte sich mit der statistischen Formulierung der Kausalität. Zufall und Schicksal sind im Rahmen von Wahrscheinlichkeiten nicht mehr unvereinbar. Gott mag zwar würfeln und jedes einzelne Ergebnis, das der Würfel zeigt, ist dann zufällig (es sei denn, er würfelte mit gezinkten Würfeln); aber dass er bis ans Ende dieser Welt stets nur Sechser würfelt, ist extrem unwahrscheinlich.

 

Wenn wir heute über unser (künftiges) Schicksal nachdenken und es in Verbindung mit unserer Vergangenheit bringen, dann denken wir in Wahrscheinlichkeiten. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass wir jemals im Lotto gewinnen werden, aber natürlich nicht auszuschliessen. Und nicht nur unser Glück, sondern auch unser Unglück ist von Wahrscheinlichkeiten geprägt. Es ist unser Schicksal geworden, dass die Zufälle unseres Lebens Punkte auf der Kurve der Normalverteilung sind. Ausrutscher sind möglich, aber «nicht normal». (Tages-Anzeiger 21.09.2011)


Weiteres über das thema

 

Der

Zufall

verwandelt

das Geschehen

oft recht dramatisch

zur Horror-Szene

mit Toten

und viel

Leid.

Man

sollte

Zufälle

als Engelsweg

für’s Leben achten.

Statistik nutzlos.

Grenzt an Wunder.

Nie sinn-

los.

Wenn

es die

fädigen

Stings des Schicksals

günstig einrichten,

überlassen sie

eine Zeit lang

dem Zufall

freie

Hand.

Der

Zufall

im Leben

hilft doch sehr oft

bei Schwierigkeiten

und weist dann den Weg

in die Richtung

zum guten

Dasein

auf.


C.G. Jung schuf den Begriff der „Synchonizität“, des zur gleichen Zeit auftretenden Geschehens.  Menschen können  ihre Wahrnehmungen und ihre Gedächtnis für synchrone „Zufälligkeiten“ intuitiv schulen, sofern sie sich frei und unbelastet fühlen. Je beruhigter Körper, Gefühle und Geist, umso deutlicher empfindet sich das Individuum als Teil des Ganzen der Natur. Offenheit des Geistes und spielerischer Umgang mit Ideen sowie Wachheit und Aufgeschlossenheit für die sozialen Umwelt begünstigen dis intuitiven Empfindungen bei Erfahrungen von Zufällen. Beim normal – alltäglichen, egozentrischen Dahinleben verkümmern die Fähigkeiten zur intuitiven Innenschau und mit ihnen die Erlebnisse von Synchronizitäten.

 

 

Arthur Koestler „Die Wurzeln des Zufalls“

(Suhrkamp-Taschenbuch, 1972) Phänomene des Zufalls im Sinne der Serialität und Synchronizität, (der „Beziehung des Bezüglichen“) erleben Menschen in ihrem Leben regelmäßig, nur die Wenigsten sprechen  gern  über derartige Erlebnisse, um von den anderen nicht für abartig spirituell gehalten zu werden. Trotz aller wissenschaftlichen und pseudowissenschaftlich-metaphysischen Erklarungs –Versuche bleiben Gleichzeitigkeits – Geschehnisse (z.B. an entfernten Orten), Voraussagen künftiger Ereignisse, Rückschauen auf frühere Daseins – Zustände im Grunde unerklärlich und werden von naturwissenschaftlich Gebildeten in den Bereich der Phantasie verwiesen. Die neuzeitliche Physik ist mit der Quanten-Theorie zu der Auffassung gelangt, dass Materie und Energie identisch sind. Energie wird als Schwingungs-Differenzierung von Raum und Zeit betrachtet. Es existiert im Universum keine in sich abgeschlossene, gleich bleibende Existenz. Alles ist mit allem verwoben und durchdrungen und verwandelt sich unaufhörlich. Das Prinzip des Holons, einer auseinander strebenden Dissoziation und einer gleichzeitig zu einander führenden Integration durchdringt Materie und Lebendes. Schnittpunkte dieser Kräfte schaffen „Zufalls-Ereignisse.

 

Wilhelm von Scholz „Zufall oder Schicksal“

(List-Fischer, 1959) Der Zufall trifft zur rechten Zeit am rechten Ort auf Anlässe und Umstände, die für den Lebenslauf des Individuums von bestimmende Bedeutung werden können. A. Schopenhauer schrieb einst über „Die transcendenten Spekulationen der Absichtlichkeiten im Schicksal des Einzelnen“. Er erkennt in der Natur eine gesetzmäßige Zweckmäßigkeit im Rahmen einer Weltgrund-Willens-Idee. Der Zufall wird als ein Glied in einer Kette von Notwendigkeiten in einem weit in Raum und Zeit  gespannten Netz der Zusammenhänge betrachtet. Für die Menschen bleibt das Spektakel des Zufalls trotz aller wissenschaftlichen Erkenntnisse über Genetik und Umwelteinflüsse völlig unbegreiflich.

 

Jan Cederquist - „Zufall ist keine Zufälligkeit“

(„Slumpen är ingen tillfällighet“, Manpocket-Verlag) Zufällig auftretende Ereignisse im Sinne einer „absichtsvollen Gleichzeitigkeit“  stiften überraschend entweder Nutzen  oder auch Schaden für den Einzelnen oder größere Gruppen von Individuen. „Wer sich der Ganzheit der Natur intuitiv anvertraut, dem gibt die Natur etwas zurück“, so sagt es ein altes Indianer – Wort. Bei empfindsamen Menschen entsteht beim Eintreten eines für sie bestimmenden Zufalls-Ereignisses der Eindruck, als sei dabei eine „universale Choreografie“ am Werk gewesen. Es fühlt sich an, als hätten “gleich – schwingende Wellen“ über passende Antennen plötzlich Verbindungen geschaffen.

 

Kammerer berichtet in seinem Buch „Das Gesetz der Serie“ über Hunderte Zufalls – Anekdoten und postuliert den Begriff der Wellen der Serialität, die alles mit allem verbinden. Menschen erkennen diese Serialitäts -Gesetze nur im Bereich ihrer Höhe – oder Schnittpunkte, den Zufallsereignissen.

 

Jörg Zink „Welt-Geist, Menschen-Geist“

(Politik-Forum, /18/2006) Die Wirklichkeit, die wir Menschen als wahr befinden ist in Wirklichkeit nach allen Seiten hin offen und für den Verstand unbegreiflich. Wer könnte „wissenschaftlich fundiert“ begründen, wie und warum der Zufall im menschlichen Leben oft eine so bedeutende Rolle spielt? Praktisch begegnen jedem Menschen Zufälle im Leben. Der eine nimmt sie als solche wahr und wundert sich, der andere sieht über ihre Seltsamkeit geflissentlich weg und vergisst sie. Religionen versuchen, dem Menschen die Unbegreiflichkeit der Welt und seiner Existenz zu erläutern und ihn vor dem Leiden an seiner Unwissenheit zu schützen. Schicksalsfügungen des Weltenlenkers regieren tröstlich die Zufalls-Ereignisse auf wunderbare Weise..

 

R. H. Höpcke „Zufälle gibt es nicht“.

Die verborgene Ordnung unseres Lebens“ (dtv, 1999) Koinzidenzen und zufällige Begegnungen erlebt jeder Mensch im Laufe seines Lebens. Synchronizitäten weisen über den Aspekt der zufälligen Begegnung hinaus fast regelmäßig auch einen Zusammenhang mit Lebenskrisen oder unbewussten Wünschen nach Veränderungen aus. Besonders seltsam erscheinen unerwartete déja-vue Zufalls-Geschehnisse, die jahrelang von ihrem Eintreten in Wahrträumen  gesehen wurden. Der aufgeklärte Mensch weiß alles über Ursache und Wirkung in seiner Materiewelt  und reagiert daher mehr oder weniger amüsiert oder gelangweilt, wenn er akausale Zufalls – Ereignisse  erfährt. Weil es sich bei Zufalls – Erlebnissen stets um Erlebnisse des Individuums handelt, ist es sehr einfach, die Zufalls-Erlebnisse anderer anzuzweifeln oder ins Lächerliche zu ziehen.

 

K. G. Carus  „“Magische Wirkungen im Leben, in der Wissenschaft und der Kunst“

Der Arzt Carus nahm als Mitglied des Kreises „Magischer Idealismus“ im 18. Jahrhunderts an, dass die Lebewesen mittels eines Lebensmagnetismus miteinander und mit dem gesamten Universum in Verbindung stünden.

 

Deepak Chopra „Es geschehen keine Zufälle“

Alle Ereignisse im Leben sind kausal bedingt und geschehen unabhängig von Raum, Zeit und Bedeutung. Es existiert eine unerkennbare Wirk-Kraft, die Ereignisse und Begegnungen anbahnt, hervorruft und geschehen lässt.

 

Caesar Marc Aurel „Notizen aus dem Feld-Tagebuch“

„Stell dir den Kosmos als ein Lebewesen vor, das eine einzige Substanz und eine einzige Seele besitzt und bedenke, wie alles von einem einzigen Weltenbewusstsein vermittelt wird. Durch einen einzigen Antrieb kann alles bewirkt werden und alles zur Mitursache von allem werden, welcher Art von Verflechtung und Verwebung es auch sein mag. Denk an die gesamte Substanz des Kosmos, von der du nur ein winziger Bruchteil bist und dank an die Zeit, von der dir nur eine winzige Spanne zugeteilt ist und an das Weltenschicksal, welch ein winziger Bruchteil davon ist dein Leben“

 

Milan Kundera

„Dem Roman sollte man nicht vorwerfen, von allzu geheimnisvollem Zusammentreffen bestimmt zu sein. Dem Menschen kann man jedoch mit Recht vorwerfen, dass er in seinem Alltag den Zufällen seines Lebens gegenüber blind ist und damit seinem Leben die Schönheit des Erlebens raubt“. 

 

J. F. Charon „Der Geist der Materie“

Die Elektronen  sind nach Ansicht des französischen Physiker die Träger des Geistes, die alles über alles im Universum „wissen“ und  die  Ausformung der unterschiedlichen materiellen Elemente (des periodischen Systems) und der energetischen Wirkungen von Photonen  bestimmen. 


Quellen: Wikipedia, Zitate.net, Dietrich-weller.de